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Hand in Hand durch den Berner Eventsommer

Publiziert: 16.07.2024

2023 färbte der Berner Sommer die Bundesstadt bunt. Mit der BernPride, welche gleichzeitig das Schlussbouquet der EuroGames war, der 1. August-Feier und den IFSC Climbing & Paraclimbing World Championships trafen auf dem Bundesplatz Ende Juli drei Grossveranstaltungen aufeinander. Anstatt unabhängig voneinander zu organisieren, haben die die Veranstalter:innen zusammengespannt und boten gemeinsam eine Bühne für Diversität, Inklusion und lokale Vernetzung.

Von den EuroGames über die BernPride bis zum Startschuss der IFSC Climbing & Paraclimbing World Championships im Rahmen der 1. August-Feier 2023: Bern lieferte sich einen Schlagabtausch an Grossveranstaltungen. Durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Organisator:innen wurden die drei Veranstaltungen vor und hinter den Kulissen vernetzt und liessen aus dem Berner Sommer ein buntes Fest für alle entstehen.

«Die Opportunität, drei zeitlich aneinander folgende Grossanlässe mit ähnlichen Werten in Sachen Inklusion und Nachhaltigkeit im Perimeter Bundesplatz unter einen Hut zu bringen, wollten wir uns nicht entgehen lassen», sagen die drei Organisatoren Martin Rhyner, COO Verein Sportkletter-WM 2023, Benjamin Sterchi, Geschäftsführer idééBern und Thomas Künzi, Geschäftsleiter Verein EuroGames Bern.

Einiges los in Bern

Der Startschuss für die einzigartige Eventserie fiel am Mittwoch, 26. Juli 2023 auf dem Bundesplatz mit der Eröffnungszeremonie der grössten queeren Sportveranstaltung – der EuroGames. In den darauffolgenden vier Tagen wurden in verschiedenen Sportanlagen der Quartiere Wankdorf und Weissenstein Wettkämpfe in Sportarten wie «Field Hockey», «Minigolf» oder «Timed Hiking» ausgetragen und dabei die Vielfalt und Diversität gefeiert. Ausserdem konnten Interessierte an Activities wie «Yoga», «Raclette City Nightwalk» und «Photo-Rallye» teilnehmen. Im EuroGames-Village auf der Münsterplattform, sorgte ein Festbetrieb mit vielseitigem Gastronomieangebot für Unterhaltung und Wohl bei Athlet:innen und Besuchenden. Die EuroGames wurden ins Leben gerufen, weil noch immer viele Athlet:innen aufgrund sexueller Ausrichtung oder Geschlechtsidentität davon abgehalten werden, Sportarten auszuüben. Der Multisportanlass gipfelte am Samstag, 29. Juli 2023 in der BernPride – einem Demo-Umzug, der die Teilnehmer:innen vom Stadion Wankdorf über den Aargauerstalden durch die Gerechtigkeitsgasse zurück auf den Bundesplatz führte, wo mit dem Pride Fest gleichzeitig das Ende der EuroGames gefeiert wurde. Mit Nemo, Msoke, Naomi Lareine und Dragqueen Paprika traten auf dem beliebten Treffpunkt vor dem Bundeshaus echte Grössen aus der LGBTIQIA+-Community auf.

Drei Events – eine Infrastruktur

Bis am 1. August die Sportkletter-WM startete, blieb es aber nicht ruhig in Bern. Der Verein idéeBERN verlängerte die diesjährige 1. August-Feier auf zwei Tage und bespielte den Bundesplatz vom 31. Juli bis zum 1. August 2023 mit Programm für Gross und Klein und einem vielfältigen Gastroangebot von lokalen Produzent:innen. Unter dem Motto «Bern feiert sich selbst» – schliesslich war Bern in diesem Jahr seit 175 Jahren Bundesstadt – wurde die Bundesgasse zur Genussgasse, das Bundeshaus öffnete am 1. August seine Tore fürs Publikum, es wurden kostenlose Stadtführungen von Bern Welcome angeboten und auf dem Bundesplatz fanden an beiden Tagen 10 Konzerte und DJ-Sets statt. Die symbolische Brücke zur Sportkletter-WM schlug der traditionelle Lampionumzug in Zusammenarbeit mit Procap, dem Mitgliederverband von und für Menschen mit Behinderung in der Schweiz. Die Kinder holten die Athlet:innen der Sportkletter-WM auf dem Weg ab und begleiteten sie bis zum Bundesplatz. Mit dem Ende des Lampionumzugs startete die offizielle Eröffnungszeremonie der IFSC Climbing & Paraclimbing World Championships. «Für die BernPride, die 1. August-Feier und die Eröffnungszeremonie der Sportkletter-WM wurden ein- und dieselbe Bühne verwendet», so Benjamin Sterchi, Geschäftsführer idéeBERN. «Dasselbe galt für das Gastronomieangebot, die Toilettenanlagen und weitere Infrastruktur. Es ist uns gelungen, die einzelnen Bedürfnisse anzugleichen und gemeinsam zu planen. Durch die Synergienutzung konnten wir nachhaltiger veranstalten.» Aus Sicht von Marc Heeb, Leiter des Polizeiinspektorats der Stadt Bern, ergaben sich aus dieser Zusammenarbeit auch für die Stadt erhebliche Vorteile. «Es waren weniger Logistikfahrten notwendig, wodurch auch die Lärmemissionen reduziert wurden. Dies trug zur Verminderung der Nutzungskonflikte bei.» Bern Welcome war an den Kandidaturprozessen für die EuroGames und die IFSC Climbing & Paraclimbing World Championships beteiligt und unterstützte mit touristischen Dienstleistungen. CEO Manuela Angst freute sich auf das Fest in der Bundesstadt: «Es war für uns wunderbar zu sehen, wenn aus Vernetzungsarbeit solche Erfolgsstorys entstehen.»

Diversität und Inklusion

Während EuroGames und BernPride im Zeichen der Vielfalt standen, erhielt bei der Sportkletter-WM auch der Para-Klettersport eine Bühne: «Der Parasport erhält bis heute zu wenig Aufmerksamkeit», so Amruta Wyssmann, Para-Athletin im Swiss Climbing Team. Die 31-jährige Zollikoferin war die erste Athletin im heute 16-köpfigen nationalen Paraclimbing-Team und somit eine Pionierin der Schweizer Paraclimbing-Szene. «Für mich war es etwas ganz Grosses, an der Weltmeisterschaft in meinem Heimatland teilnehmen zu können und ich hoffe, gemeinsam mit meinem Team ein nachhaltiges Zeichen für mehr Inklusion im Sportbereich setzen zu können.»