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Das Bild zeigt eine Podiumsdiskussion in einem belebten Veranstaltungsraum. Eine Sprecherin steht vor dem Publikum, das aufmerksam zuhört. Die Stimmung ist ernst und engagiert, reflektiert durch das interessierte Publikum und die konzentrierten Panel-Teilnehmer.
Das Bild zeigt Besucherinnen bei einer Führung im Polit-Forum Käfigturm. Ihr interessierter Blick und die aufmerksame Körperhaltung deuten auf eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Inhalten hin. Es herrscht eine Atmosphäre des Nachdenkens und Lernens in einem historischen Kontext.

Käfigturm

Wo einst Verbrecher:innen verhört und eingesperrt wurden, finden nun politische Diskussionen statt. Das frühere Stadttor am oberen Ende der Marktgasse, ein wichtiges Wahrzeichen des Unesco-Weltkulturerbe Bern, ist heute der Sitz des Polit-Forums Bern.


Wissenswertes

  • Stadt Bern
  • Historische Orte

Ob Ferdinand Hodler, einer der bekanntesten Schweizer Maler des 19. Jahrhunderts, wirklich im Käfigturm zur Welt kam, ist heute umstritten. Fest steht, dass seine Mutter vor der Geburt als Köchin in ebendiesem Turm arbeitete. Beim nahegelegenen Seilerbrunnen holte sie jeweils Wasser zum Kochen und lernte dort ihren künftigen Ehemann und Ferdinands Vater kennen.

Doch als romantischer Ort war der Käfigturm in seiner Vergangenheit nicht bekannt: Im Jahr 1256 ursprünglich als Wehrturm und Stadttor von Bern erbaut, änderte sich seine Aufgabe mit der Stadterweiterung bereits im 14. Jahrhundert. Nach dem verheerenden Brand von 1405 übernahm der Käfigturm schliesslich die Funktion des zerstörten Zytglogge (Zeitglockenturm) und diente fortan als Gefängnis. In den Räumlichkeiten des Turms wurden Verdächtige vernommen und eingesperrt. Noch heute zeugt Gekritzel an den Verliestüren vom Schicksal der Inhaftierten.

Übrigens: Die Morde, Diebstähle und anderen Delikte sowie Verhöre, Geständnisse und Urteilsfindungen wurden in den sogenannten «Turmbüchern» dokumentiert.

Aufgrund seiner Baufälligkeit entschloss eine Kommission des Bernischen Rates im Jahre 1641, den 400-jährigen Turm bis auf die Grundmauern abzureissen und an gleicher Stelle wieder neu aufzubauen. Knapp zwei weitere Jahrhunderte diente der erweiterte Käfigturm als Gefängnis, nun mit mehr Platz für Gefangene. Nach der Fertigstellung des neuen Bezirksgefängnisses im Jahre 1897 wurden die Häftlinge verlegt und das Gebäude diente schliesslich als Staatsarchiv des Kantons Bern.

Käfigturm heute: Politik und Kultur

Heute ist der Käfigturm ein Sinnbild für Demokratie, Mitsprache und Austausch. Seit 1999 ist er Sitz des Polit-Forums des Bundes und damit ein wichtiger Austragsort diverser Ausstellungen und Anlässe zu politischen Themen. Seit 2017 wird es vom Verein «Polit-Forum Bern» betrieben. Dahinter stehen Stadt und Kanton Bern, die Burgergemeinde Bern sowie die Römisch-Katholische Zentralkonferenz und der Schweizerische Evangelische Kirchenbund.

Der Käfigturm als Polit-Forum

Ob Podiumsdiskussionen, Debatten über aktuelle Abstimmungen oder Ausstellungen zu politischen Themen: Das Polit-Forum Bern im Käfigturm ermöglicht der Bevölkerung einen unkomplizierten Zugang zur Politik.

Achtung: Bitte nicht verwechseln mit dem «Theater am Käfigturm»: Dieses befindet sich nicht, wie man vielleicht meinen könnte, am Käfigturm, sondern im zweiten Untergeschoss der Spitalgasse 4 (ein paar Meter vom Käfigturm Richtung Bahnhof). 

Bärenbefreiung in Bern

Wenn in Bern die Narren los sind, dann ist Fasnacht. Während drei farbenfrohen und lauten Tagen feiern Guggen, Schnitzelbänkler, Tambouren- und Pfeiffergruppen sowie Kostüm-Fans in den Gassen der Unteren Altstadt. Ein besonderes Erlebnis und fester Bestandteil der Berner Fasnacht ist die Bärenbefreiung: Während diesem Spektakel wird der Fasnachtsbär aus seinem Schlaf geweckt und aus seinem Käfig im Käfigturm befreit. Nach dieser offiziellen Eröffnung der Feierlichkeiten zieht der bunte Umzug durch die Strassen der Altstadt.


Standort

Käfigturm
Marktgasse 67
3011 Bern

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