Bern-Netzwerk Interview: Gurten und StattLand
Die beiden Bern-Vernetzer:innen Gurten und StattLand haben gemeinsam eine neue Führung kreiert: «Güsche – Spielerisch auf dem Gurten». Im Interview erzählen sie, wie die Idee entstand, wie die Zusammenarbeit verlief und warum sie abheben möchten.
Seit letztem Jahr gibt es die Führung «Güsche». Wie kam es dazu, den Gurten als Spielstätte für eine StattLand-Führung auszuwählen?
Joëlle: Wir sind laufend auf der Suche nach neuen Angeboten auf dem Gurten, um unseren Seminargästen inspirierende Rahmenprogramme anzubieten. So entstand die Idee einer Zusammenarbeit mit StattLand. An einem Bern-Vernetzer:innen Workshop bin ich dann mit dem Vorhaben auf den Vorgänger von Adrian zugegangen.
Adrian: Seitens StattLand bestand der Wunsch nach einer Führung auf dem Gurten schon lange. Wir starteten vor Jahrzehnten mit Führungen in verschiedenen Quartieren in Bern – nun verlassen wir dieses Terrain und begeben uns mit dem neuen Format auf den Hausberg.
Joëlle Estermann, Gurten
In ihrer Funktion als Leiterin Marketing und Sales ist Joëlle stets auf der Suche nach neuen Angeboten, um Gäste auf den Gurten zu locken. Mit der «Güsche»-Führung konnte sie das Rahmenprogramm-Portfolio erweitern.
Nachdem die Idee geboren war: Wie ging es dann weiter? Wie entsteht eine solche neue Führung und wie viel Vorbereitungszeit benötigt ihr dafür?
Adrian: Für die Konzeption einer neuen Führung rechnen wir mit neun Monaten Vorbereitungszeit. Diese umfasst die Projektpräsentation, einen Expert:innenrundgang im vorgesehenen Gebiet sowie eine Vorpremiere als Testlauf. Dafür stellen wir jeweils ein Projektteam zusammen. In diesem Fall bestand dieses aus drei Personen. Jede bringt ihre Expertise ein – wie zum Beispiel Schauspielerfahrung oder historisches Wissen.
Adrian Willi, StattLand
Seine Leidenschaft fürs Schauspiel kann der Co-Geschäftsleiter ideal in den Führungen von StattLand einbringen. Der Verein hat sich auf die lebendige Vermittlung von Alltagsgeschichten und Lebenswelten spezialisiert.
Wo waren die Schnittstellen zwischen dem Gurten und StattLand in der Umsetzung der Führung? Wie verlief die Zusammenarbeit?
Joëlle: Wie Adrian erwähnt hat, steckt in der Entwicklung einer neuen Führung viel Vorbereitung, die natürlich auch entlöhnt wird. Der Gurten hat hierfür das Startkapital bereitgestellt. Durch die Einnahmen aus den Führungen erhalten wir den Akontobetrag schrittweise zurück. Ziel ist es, dass wir am Ende beide davon profitieren.
Adrian: Nebst den finanziellen Mitteln haben wir vom Gurten auch Wissen und Inputs für die Führung erhalten. Ich glaube ich spreche für uns beide, wenn ich sage: Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Für welches Publikum wurde «Güsche» entwickelt?
Joëlle: Der Auftrag für StattLand lautete, eine Führung für Seminarteilnehmer:innen zu konzipieren. Der Fokus soll auf Teambildung und Spass liegen. StattLand hat es hervorragend geschafft, mit dem Quizcharakter unterschiedliche Gruppen anzusprechen.
Adrian: Wir bieten die Führung auch öffentlich an, es können sie also alle mitmachen. Bei der Vorpremiere waren auch einige Kinder dabei. Da haben wir gemerkt, dass sie ebenfalls für Familien funktioniert, obwohl sie nicht explizit dafür entwickelt wurde. Wir planen zudem, die Quizfragen regelmässig zu erneuern, damit der Rundgang mehrfach besucht werden kann.
Inwiefern kann der Gurten von den Führungen auf dem Hausberg profitieren?
Joëlle: Mit «Güsche» können wir unseren Seminargästen ein Rahmenprogramm anbieten, das direkten Bezug auf den Ort nimmt, an dem sie sich treffen.
Adrian: Wenn wir so darüber sprechen: Ich denke, die Führung lässt sich flexibel anpassen. Beispielsweise könnten wir sie im Winter als eine Art Pubquiz in Innenräumen durchführen.
Seid ihr beide offen für weitere Kooperationen mit dem Bern-Netzwerk?
Adrian und Joëlle: (einstimmig) Ja!
Joëlle: Ich denke durch dieses Projekt haben wir bewiesen, dass wir offen sind für neue, frische Ideen und Zusammenarbeiten.
Informationen zur Führung
«Güsche – Spielerisch auf dem Gurten» ist alles andere als eine klassische Führung. Die Teilnehmer:innen erwartet die ultimative Quizshow «Güsch-hä». Teams treten gegeneinander an und erfahren durch Rätseln, Entziffern und Schätzen Unbekanntes und Spannendes über den Berner Hausberg und die Stadt.
- Ort
Rundgang ab Bergstation Gurten Kulm
- Dauer
75 Minuten
Bei Privatführungen kann eine gekürzte Version gebucht werden.
- Anzahl Teilnehmer:innen
Pro Gruppe maximal 20 Personen
Es können maximal drei Gruppen parallel starten.
- Sprache
Mundart, Deutsch
- Rollstuhlgängig
Auf Anfrage
- Durchführung
Die Daten für die öffentlichen Führungen sind auf der Website von StattLand zu finden. Private Führungen können individuell gebucht werden.
In einer Welt mit unbegrenzten Möglichkeiten: Was für eine neue Führung würdet ihr entwerfen?
Joëlle: Meine Traumführung? Ohne Hilfsmittel losfliegen – Start auf dem Gurten, eine Runde um den Hausberg und dann runter in die Stadt Bern.
Adrian: Eine schöne Idee! Ich möchte vermehrt Führungen mit theatralen Elementen entwickeln. Dabei reizt mich das Schauspiel aus der Distanz, um jegliche Barrieren abbauen zu können – zum Beispiel eine Szene auf dem Münsterturm, die dann vom Publikum auf dem Münsterplatz ohne Hilfsmittel gehört wird. Die Gruppe könnte dann ja «einfliegen» …
Herzlichen Dank für eure Zeit und das Gespräch!
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