Bern-Vernetzer:innen Workshop November 2024

Lohnt sich das Trennen von Abfall?

Das Trennen von Abfall lohnt sich auf jeden Fall, da dadurch die Wertstoffe besser recycelt werden können. Denn die Kreislaufnutzung setzt eine Abfalltrennung voraus.

Wichtig: Glas gehört nicht in den Abfall, da es in der Anlage nicht verbrennt.

E-Bikes sind immer mehr im Einsatz, auch in der E-Bike Destination Bern. Was bedeutet es, wenn man seinen Gästen E-Bike Ladestationen anbieten möchte? Wie verläuft die Installation, was wird benötigt und wie hoch sind die Kosten?

Die Installationskosten einer E-Bike Ladestation sind sehr unterschiedlich, da es weder für die Stecker noch für die Schnittstellen Standards gibt. Im Idealfall bietet man Steckdosen an und die Kund:innen bringen das Ladegerät selbst mit.

Die Kosten fürs Aufladen eines E-Bike Akkus halten sich in Grenzen. Eine volle Ladung kostet auch mit höheren Energiepreisen nur ca. 30 bis 50 Rappen.

Wir lesen es immer wieder in den Medien: Die Energiepreise steigen. Welche Massnahmen gibt es, um in kurzer Zeit Energie und damit Kosten gespart zu sparen?

Etwas Gutes, das die gestiegenen Energiepreise haben, ist, dass die Unternehmen sensibilisierter geworden sind und sich für Energieeffizienz interessieren.

Als Erstes hilft es, mit offenen Augen durch den Betrieb zu laufen und sich bei jedem Gerät die Frage zu stellen «Muss das gerade laufen?». Beispielsweise Lüftungen, Betriebsgeräte oder Lichtquellen sind oft im Dauereinsatz, obwohl sie gar nicht benötigt werden. Dadurch wird unnötig viel Energie verbraucht. Bei der Heizung gilt die Faustregel, dass durch die Senkung pro Grad Raumtemperatur, die Energiekosten um ca. fünf bis sechs Prozent reduziert werden können.

Wenn man weiter in die Tiefe gehen möchte hilft eine externe Beratung. Mit einer energetischen Betriebsoptimierung wird der Betrieb der Anlagen dem tatsächlichen Bedarf der Nutzer:in angeglichen. Darauf abgestimmt wird die energetisch optimale Betriebsweise ermittelt, festgelegt und umgesetzt. Mit wenigen Massnahmen können die Energiekosten deutlich gesenkt werden. Hierfür sind keine Investitionen in neue Anlagen notwendig – die Analyse und Optimierung des Betriebs findet an den bestehenden Anlagen statt.

Nebst der energetischen Betriebsoptimierung bietet ewb ab dem 1. Januar 2025 die Beratungsdienstleistung «Energieeffizienz in der Gastronomie» an. In Zusammenarbeit mit der GastroPerspektiv AG werden Restaurants, Kantinenbetreiber, Hotels oder Heime zu den Themen Energie, Gebäudetechnik und Nachhaltigkeit in der Gastronomie beraten und geschult. Gemeinsam werden praxisnahe Lösungen erarbeitet, um die Energieeffizienz spürbar zu steigern, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität einzugehen. Berner Betriebe profitieren von der Förderung des Ökofonds für erneuerbare Energien und bezahlen für die Gastronomieberatung aktuell einen Pauschalbetrag von CHF 600.00 inkl. MwSt.

Unabhängig von Grösse und Branche bietet ewb eine individuelle Energieberatung für Unternehmen in und um Bern an. Diese gibt einen guten Überblick, wo und wie im Unternehmen Energie gespart werden kann. Eine Erstberatung ist kostenlos.

Eine weitere Möglichkeit Kosten zu sparen respektive eigenen Strom herzustellen, sind Photovoltaikanlagen. Gibt es die Möglichkeit solche Dächer an ewb zu vermieten? Werden PV-Anlagen subventioniert? Und wann lohnt sich eine Installation nicht?

In den meisten Fällen lohnt sich eine eigene Photovoltaikanlage. Ist das Payback kürzer als die Lebenserwartung, so ist die Anlage profitabel. Meist liegt das Payback zwischen 10 bis 15 Jahren. Bei Gebäuden, die grösstenteils im Schatten liegen, lohnt sich eine Installation eher nicht.

ewb mietet keine Dachflächen, bietet jedoch das Photovoltaik-Contracting an. ewb plant, baut und betreibt die Photovoltaikanlage über die gesamte Vertragslaufzeit. Der/die Kund:in bezieht während 25 Jahren zu einem fixen Preis den Solarstrom vom eigenen Dach.

Photovoltaikanlagen werden durch den Bund (Pronovo) und in der Stadt Bern vom Ökofonds für erneuerbare Energien finanziell gefördert.

Die Sommer werden immer wie wärmer, was sich auch in den Räumlichkeiten bemerkbar macht. Welches sind die ökologischsten Varianten, um einen Raum herunterzukühlen? 

Möglichst Massnahmen umsetzen, damit die Installation einer Klimaanlage nicht notwendig wird.

Zu der Reduktion der externen Wärme dienen der aussenliegende Sonnenschutz, Fenster mit Wärmeschutzfolien und das Dämmen und Begrünen von Dach- und Wandflächen. Interne Wärmequellen – wie PCs, Drucker, Bildschirme, Kaffeemaschinen, nicht notwendige Beleuchtungen oder weitere Elektroverbraucher – sollten bei Nichtgebrauch abgeschaltet werden.

Eine Nachtauskühlung durch offene Fenster oder dem Freecooling ist ebenfalls empfehlenswert. So kann das Gebäude als Kältespeicher aktiviert werden.

Ist eine Klimaanlage notwendig, dann zwingend in Kombination mit einer Photovoltaikanlage, denn die Hitze fällt gleichzeitig mit den Sonnenstunden an.

Bei der passiven Kühlung nutzt man die niedrigen Temperaturen des Erdreichs oder des Grundwassers zur Klimatisierung. Der Verdichter steht dabei nicht in Betrieb.

Sind Komfortlüftungen sinnvoll?

Komfortlüftungen sind eine gute Sache, sie müssen aber richtig betrieben werden. Eine Komfortlüftung muss nicht dauerhaft laufen. Der Betrieb muss dem/der Nutzer:in angepasst werden und kann bei dessen Abwesenheit ausgeschaltet oder reduziert werden.

Verbrauchen Netzteile Strom, wenn sie eingesteckt sind, aber kein Gerät angeschlossen ist?

Der Standbyverbrauch von Netzteilen nimmt stetig ab, denn die Geräte werden immer effizienter gebaut. Auch wenn kein Gerät angehängt ist, verbraucht ein Netzteil ganz wenig Strom. Es wird empfohlen, nicht benötigte Netzteile vom Stromnetz zu trennen.

Mit einem Wattmeter kann der Standbystrom einfach gemessen werden.

Welche Tipps und Tricks gibt es, um den Wasserverbrauch zu reduzieren?

Analog zum Energieverbrauch hilft es auch hier, bewusst durch den Betrieb zu gehen und sich die Frage zu stellen: «Ist das nötig?».

Wasch- und Spülmaschinen wenn möglich ganz füllen sowie auf das Vorspülen verzichten.

Im Sommer wird ein grosser Teil des Wassers für die Bewässerung der Grünanlage gebraucht. Bei der Aussengestaltung eines Eingangsbereiches oder einer Gartenanlage kann man zum Beispiel Pflanzen wählen, die von Natur aus weniger Wasser benötigen. Intelligente Bewässerungssysteme einsetzten und die Terrasse mit dem Besen anstelle dem Wasserschlauch reinigen.