Achetringele Laupen
Am Silvesterabend wälzt sich eine Prozession wilder Gestalten durch die Gassen von Laupen. Wie es der Brauch will, gehen ganz vorne die jungen «Bäsemanne» (Besenmänner), ausgerüstet mit langstieligen Wacholderbesen und «gfürchige» (grusligen) Holzmasken. Die weiss gekleideten «Glöggeler» schwingen Glocken und Treicheln durch die Luft und die «Blaateremannli» tragen luftgefüllte Schweinsblasen. Auf fünf ausgewählten Plätzen in der Stadt, unter anderem dem Läubli- und dem Bärenplatz, gibt der Anführer einen gereimten Silvesterspruch inklusive Neujahrswunsch zum Besten. Im Anschluss an den Umzug werden die Masken abgelegt und die Hatz mit den aufgeblasenen «Söiblatere» (Schweinsblasen) kann beginnen. Das lärmige Spektakel ist schwer zu beschreiben – und wird am besten selbst hautnah miterlebt.
Seit nun bereits 100 Jahren werden böse Geister in Laupen in dieser Form vertrieben. Der Ursprung des «Achetringele» – was so viel bedeutet wie Hinunterschellen – liegt vermutlich in den Feierlichkeiten zur germanischen Wintersonnwende. Einst diente der Brauch dem Vertreiben böser Geister, heute ist er ein beliebtes und unterhaltsames Fest. Der Widerspruch zwischen dem heutigen, gesitteten Umzug und der wilden Verfolgungsjagd von einst weist auf die langjährige Entwicklung des Brauches hin.
Wer sich den traditionellen Umzug selbst anschauen möchte, macht am 31. Dezember einen Ausflug nach Laupen. Der Umzug beginnt jeweils um 20:00 Uhr beim Schloss Laupen.