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Unsere Lieblingsstrecken zum Aareböötle

Viele Wege führen nach Rom – gleiches gilt auch für die Aare. Beim Aareböötle ist der Weg das Ziel und die grosse Strecken-Auswahl hat für jeden Geschmack etwas dabei. Wir stellen unsere Favoriten vor: eine Strecke für Gesellige, eine Tour für Ruhesuchende, einen Ausflug für Abenteuerlustige und ein Geheimtipp abseits des Trubels.

Eine entspannte Gruppe sitzt und steht am Kiesstrand der Aare nach einer Bootsfahrt. Sie geniessen die Sonne und die frische Luft, während das leere Schlauchboot neben ihnen liegt, Zeuge ihres jüngsten Abenteuers auf dem Wasser. Im Hintergrund zeichnet der Fluss eine natürliche Grenze durch das satte Grün des Uferwaldes.

Unsere Lieblingsrouten in Kürze

  • Der Klassiker für Gesellige

    Thun/Steffisburg nach Bern

    Dauer: 3 bis 4 Stunden

    Länge: circa 25 Kilometer

  • Die Tour für Ruhesuchende

    Bern Felsenau bis zum Wohlensee

    Dauer: 2 bis 3 Stunden

    Länge: circa 12 Kilometer

  • Die Route für Sportliche

    Wohlensee bis Aarberg

    Dauer: circa 4 bis 5 Stunden

    Länge: circa 18 Kilometer

Die grosse Auswahl an Gummiboot-Strecken ist nachvollziehbar – mit einer Gesamtlänge von rund 290 Kilometern ist die Aare der längste gänzlich innerhalb der Schweiz liegende Fluss. Sie entspringt in den Berner Alpen westlich des Grimselpasses und mündet zusammen mit der Reuss und der Limmat in den Rhein bei Koblenz.


Sicherheitshinweise

Es ist wichtig, der Aare mit gesundem Respekt und der nötigen Vorsicht zu begegnen. Das Schwimmen in der Aare empfiehlt sich nur geübten Schwimmer:innen und erfolgt auf eigene Gefahr. Seit 2020 gilt beim Aareböötle ein neues Gesetz: Pro Person muss entweder eine Rettungsweste, ein Rettungsring oder eine Auftriebshilfe mit Solltrennstelle mitgeführt werden.

Wer noch keine Aareböötle-Erfahrung hat, bucht am besten eine geführte Tour bei den Profis. Davon gibt es einige Anbieter:innen – aber Achtung, in der Hochsaison empfiehlt es sich rund eine Woche im Voraus zu reservieren. Oftmals vermieten diese Unternehmen auch Boote ohne Guide, so muss nicht gleich ein neues gekauft werden. Die Umwelt und das Portemonnaie danken gleichermassen.

Die Auenlandschaften entlang der Aare sind besonders sensible Öko-Systeme. Aus diesem Grund steht fast die gesamte Flusslandschaft zwischen Thun und Bern unter Naturschutz. Wir bitten alle, die sich auf, in oder an der Aare aufhalten, Sorge zur Natur zu tragen, keinen Abfall liegenzulassen und die Tiere nicht unnötig zu stören. Mehr Infos dazu gibts hier.


Thun – Bern: Der Klassiker für Gesellige

«Gömer ga Aareböötle?» (Gehen wir Aareböötlen?) – sobald in den Berner Gassen diese Frage gestellt wird, ist oft sofort klar, dass damit die klassische Strecke von Thun nach Bern gemeint ist. Berner:innen paddeln diese Route wohl fast im Schlaf. Unterwegs begleiten die Matros:innen beste Aussicht auf die Natur und die Berner Oberländer Alpen, Feuerstellen zum Bräteln und vor allem an schönen Tagen eine Vielzahl an weiteren Booten. Ganz leicht wird die Bootsfahrt an diesen Tagen zu einem grossen Sommer-Happening.

Anreise

Für die Anreise nach Thun empfehlen wir die öffentlichen Verkehrsmittel – viel entspannter, da kein Parkplatz gesucht werden und am Abend niemand zurück zum Auto reisen muss. Ab Bern ist die schnellste Verbindung mit dem Zug nach Thun zu reisen und dann die Buslinie 3 (Endstation Steffisburg, Alte Bernstrasse oder Heimberg, Dornhalde) bis zur Station Steffisburg, Schwäbis zu nehmen. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen die Matros:innen auch schon das «Rossgagupintli», wie das Restaurant Bellevue von den Einheimischen genannt wird, und somit die Einwasserungsstelle. Besonders praktisch: Hier muss das Boot nicht mühsam von Hand, sondern kann für einen kleinen Beitrag automatisch aufgepumpt werden. Auch eine Toilette steht den Böötler:innen zur Verfügung. Wenn sich der Einstieg aufgrund grosser Menschenmassen verzögert, empfehlen wir diese Zeit gleich zu nutzen, um noch ein letztes Mal Sonnencreme aufzutragen und die Aarebags zu packen.

Wer die abenteuerliche Uttiger Schwelle circa fünf Kilometer flussabwärts lieber nicht passieren möchte, kann sie ganz einfach umgehen. Mit dem Zug fahren wir dabei nicht nach Thun, sondern nur bis Uttigen und nach fünf Minuten zu Fuss erreichen wir die Einwasserungsstelle nach der Schwelle. Auch hier gibts übrigens eine Pumpstation, die von der Bootsvermietung und Tourenanbieterin Aareschlauchboot betrieben wird.

Apropos Uttiger Schwelle: Dieser Teil der Strecke gilt als der Adrenalin-Höhepunkt. Der Nervenkitzel entsteht durch einen grossen Felsen in der Flussmitte, welcher starke Wirbel erzeugt. Um diesen Punkt sorglos zu passieren, gibts hier einige Hinweise:

  • Die Stelle ist ab der langgezogenen Linkskurve nach der Uetendorf-Heimberg-Brücke erkennbar. Ab jetzt sollten sicherlich alle Besatzungsmitglieder wieder im Boot sitzen und die Aarebags sicher verstaut sein.

  • Gummiboot gleichmässig belasten und mit den Paddeln auf der rechten Seite, etwas vier Meter vom Ufer entfernt, vorbeirudern. Keine Angst, wenn durch die Wellen etwas Wasser im Boot landet – nach der Schwelle kommt ein ruhiger Teil, wo dieses wieder herausgeschöpft werden kann.

  • Achtung: Nicht unmittelbar rechts der Flussmitte passieren. Hier befindet sich ein Fels im Wasser, der das Boot kentern lassen kann.

  • Wer zu weit am rechten Ufer treibt läuft Gefahr, ins Widerwasser zu kommen.

Vorsicht Brücke

Nach der Uttiger Schwelle ist die actionreichste Passage vorbei. Dennoch gilt es weiterhin, achtsam zu sein. Denn unterwegs warten zahlreiche Brücke und diese können tückisch sein. Im Sommer ist beispielsweise das Brückenspringen beliebt. Damit die Springenden nicht plötzlich im Boot anstatt im Wasser landen, empfiehlt es sich, dass sich die Bootscrew akustisch bemerkbar macht. Ebenfalls gilt Vorsicht bei den Brückenpfeilern. Am sichersten werden Brücken in der Mitte passiert. Dort kommen meist keine Strudel vor. Und ganz wichtig: Die Gummiboote niemals zusammenbinden! Sonst ist das Manövrieren erschwert und die Seile können sich gefährlich bei den Brückenpfeilern verheddern.

Grillstellen unterwegs

Genauso schön wie das gemütliche Treiben auf der Aare und der gelegentliche Sprung ins kühle Nass kann auch ein Zwischenstopp bei den verschiedenen Grill- und Pausenstellen unterwegs sein. Gleich zu Beginn erscheint auf der rechten Seite der Zulgspitz – hier mündet die Zulg in die Aare und es entsteht ein ideales Plätzchen, um kurz eine Pause einzulegen. Bei Uttigen erscheint einer der schönsten Teile der Strecke – die Uttigenfluh. Dieses Naturparadies erinnert ein wenig an weit entfernte Dschungel und hier und da gibts schöne Sand- und Kiesufer für einen Zwischenstropp. Nach der Brücke, die Rubigen und Belp voneinander trennt, erscheint ein regelrechtes Grill-Paradies. Hier laden kleine Kies-Inseln zum Cervelat, Zucchetti und Grillkäse bräteln ein und die kühle, hier nicht allzu wilde Aare zum gemütlichen Schwimmen. Kurz vor Abschluss der Strecke erscheint auf der linken Seite das Eichholz. Hier kann ebenfalls wunderbar eine Pause eingelegt und gegrillt werden.

Aareböötler:innen tragen Sorge zur Natur: Das heisst wir beachten die Naturschutzgebiete unterwegs (siehe Schilder vor Ort), nehmen den Abfall wieder mit (Abfallsack steht auf der Packliste) und hinterlassen die Grillplätze so, wie wir diese auch gerne antreffen würden.

Ausstiegsstellen

Alles hat ein Ende – und so leider auch das Aareböötle-Erlebnis von Thun/Steffisburg nach Bern. Ausstiegsstellen hats unterwegs einige und gleich zwei in Bern – diese sind mit klar sichtbaren Signalisationstafeln gut gekennzeichnet. So kann direkt beim Eichholz die Aare verlassen werden. Bei empfindlichen Füssen empfiehlt es sich, Schuhe anzuziehen – der Flussboden ist ziemlich steinig. Ansonsten ist der Ausstieg für Anfänger:innen bestens geeignet, da die Aare verhältnismässig niedrig ist. Nach einem kurzen Fussmarsch bergauf, bringt das Tram uns von der Haltestelle Wabern, Eichholz zurück zum Bahnhof Bern.

Wer das Böötle bis zur letzten Sekunde auskosten will, nützt den Ausstieg bei der Dalmazibrücke, gleich nach dem Freibad Marzili. Und diese letzten Meter auf dem Wasser lohnen sich ganz sicher. Denn kurz vor dem Ende erscheint ein beeindruckendes Panorama: Vor der Altstadt-Kulisse thront majestätisch das Bundeshaus. Ein Anblick, der auch beim 100. Mal noch atemberaubend ist. Achtung: Die offizielle Auswasserungsstelle bei der Dalmazibrücke ist die letzte. Hier muss zwingend ausgewassert werden, da flussabwärts die unfahrbare Matteschwelle folgt. Zu Fuss oder mit der Marzilibahn erreichen die Matros:innen in Kürze den Bahnhof Bern.


Bern – Wohlensee: Die Tour für Ruhesuchende

Wer es etwas ruhiger und entspannter mag, pumpt das Gummiboot am besten in Bern Felsenau auf. Dort nämlich startet die schöne Böötli-Tour durch stille Naturlandschaften. Doch keine Angst: langweilig wirds auch hier nicht. Die Strecke überzeugt landschaftlich wie auch fahrerisch mit viel Abwechslung.

Anreise

Die Anreise zur Einwasserungsstelle ist ab Bern Bahnhof ganz einfach per Bus. Bei der Haltestelle Bern, Felsenau können die ruhesuchenden Böötler:innen aussteigen und einem kurzen Fussweg bis zum Aareufer und somit zur Einwasserungsstelle Wylergut folgen. Dort lässt es sich ganz einfach einwassern. Übrigens: Wer die Strecke um rund vier Kilometer verlängern will, kann bereits nach der Matteschwelle mit der Tour starten. Achtung: Bei dieser Variante heisst es nach der Lorrainebrück auswassern. Anschliessend folgt die Stauwehr Engehalde, die zu Fuss umgangen werden muss. Zurück ins Wasser gehts dann nach rund 1.5 Kilometern bei der Einwasserungsstelle Wylergut.

Unterwegs warten unzählige schöne Halbinseln und Grillstellen auf die Böötler:innen. Ganz vorne dabei sind nach rund zehn Kilometern die idyllische Engehalbinsel mit dem Zehendermätteli oder dann auch das Ziel der Route – der Wohlensee.

Ausstiegsstellen

Wie bereits angetönt mündet diese entspannte Tour im malerischen Wohlensee. Hier kann sie beliebig verlängert werden. Das Paddeln durch den See erfordert einfach etwas mehr Muskelkraft als zuvor – gemütlich ist es trotzdem. Die Wohleibrücke eignet sich prima als Ausstiegspunkt. Hier kann anschliessend gemütlich gebrätelt, ein Drink in der Pop-up Bar Bogen 17 genossen oder mit dem Stand-up-Paddle (SUP) weiter auf dem See die Zeit vertrieben werden. Pluspunkt: Der Platz hier eignet sich auch wunderbar für Erinnerungsfotos.

Übrigens: Wer nicht ganz bis zum See paddeln möchte, kann gut auch nach der Engehalbinsel auswassern. Gleich am linken Ufer vor der Felsenaubrücke gibts eine gute und sichere Ausstiegsmöglichkeit.


Wohlensee – Aarberg: Die Route für Sportliche

Auf dieser eher unbekannteren Tour sind starke Oberarme gefordert – hier gibts nämlich einige Abschnitte, bei denen gepaddelt wird. Die Strecke ist überzeugt aber nicht nur mit der sportlichen Komponente, sondern ebenso mit Ruhe und Natur.

Anreise

Grundsätzlich ist der Einstieg in den Wohlensee fast überall möglich. Wir empfehlen mit dem Bus nach Hinterkappelen zu fahren bis zur Haltestelle Kappelenring, West und anschliessend dem See entlangzulaufen. Nach zirka 500 Metern ist auf der linken Seite die Wohleibrücke erreicht. Hier ist das Einwassern ein Kinderspiel. Wer vorher noch Lust auf eine Erfrischung oder eine kleine Verpflegung hat, stattet der kultigen Seebeiz Bogen 17 am besten einen Besuch ab. Diese ist gleich bei der Wohleibrücke und bietet Leckereien aus der Region an – vom Käse über den Salat, das Gemüse bis hin zu Rind kommen die Zutaten von Bauernhöfen rund um den Wohlensee.

Nach dem Überqueren des Sees muss kurz vor der Staumauer auf der linken Seite ausgewassert werden. Nach einem kurzen Fussmarsch dem Fluss entlang, kann das Boot wieder eingewassert werden. Dasselbe nach sieben Kilometern in Niederried – hier kann die Aare auf der rechten Uferseite kurz verlassen werden.

Diese Aareböötle-Route ist nichts für Faule: Es sind alle Kräfte der Böötli-Crew gefragt, da die Aare nur langsam vorantreibt. Um vorwärtszukommen, ist fleissiges Paddeln angesagt und ein Seekajak von grossem Vorteil. Doch nicht nur Sportliche, sondern auch Ruhesuchende kommen zum Zug. Denn auch bei dieser Flussetappe ist das Eintauchen in die Natur gegeben – von einem Vogelgezwitscher-Konzert begleitet, rauschen die Böötler:innen über die blaugrünen Wellen und tanken an den unter Naturschutz stehenden Ufern des Stausees Sonnenenergie.

Wer Lust auf eine Pause hat, hält kurz vor dem Elektrizitätswerk Mühleberg auf der rechten Seite – hier wartet eine idyllische Badeoase.

Ausstiegsstellen

Nach Niederried führt die Route durch ein ruhiges Schilfgebiet und nach kräftigen Paddeln vorbei am Sportplatz Radelfingen. Stichwort Sport: Das wird hier bestimmt betrieben, daher empfiehlt sich, genügend Proviant einzupacken. Nach Radelfingen erscheint auch schon bald das Ziel der Tour – Aarberg. Hier kann praktisch ausgewassert werden. Die Züge fahren stündlich zurück nach Bern. Alternativ gibts jede halbe Stunde einen Bus nach Lyss, wo auf den Zug umgestiegen werden muss.

Geheimtipp: Wer die Auszeit etwas verlängern will, steigt bereits bei der letzten Kurve vor Aarberg aus dem Wasser. Hier wartet ein wunderschöner Badeplatz.


Häufig gestellte Aareböötle-Fragen