Aareböötle: Planung und Ausrüstung
Wetter gut, alles gut? Ganz so einfach ist das beim Aareböötle nicht. Hier gibts eine Starthilfe für den perfekten Aare-Ausflug mit dem Gummiboot – von Checklisten über nützliche Informationen bis hin zu Sicherheitstipps. Deshalb heisst es: sorgfältig lesen und dann lospaddeln!
Beste Bedingungen fürs Aareböötle
- Bester Monat
Juni, Juli und August! Je nach Temperatur ist das Aareböötle aber auch noch im September oder bereits im Mai möglich.
- Beste Wassertemperatur
Wir empfehlen, frühestens ab einer Wassertemperatur von etwa 16 Grad das Aareböötle in Angriff zu nehmen. Richtig angenehm und gemütlich wirds ab 18 Grad, denn ein unfreiwilliges ins Wasser plumpsen ist meistens vorprogrammiert.
- Bestes Wetter
Strahlend Sonnenschein oder leicht wolkiger Himmel. Aber Vorsicht, gutes Wetter kann täuschen: Auch an sonnigen Tagen ziehen in der Schweiz gegen Nachmittag oder am Abend öfters Sommergewitter auf. Unser Tipp: Unbedingt im Voraus das Wetter checken.
- Bester Wochentag
Wer idyllische Ruhe geniessen möchte, geht am besten unter der Woche Aareböötlen. Die typische Berner Aareböötle-Stimmung kommt wiederum am Wochenende oder an Feiertagen auf.
- Bester Wasserstand
Die ideale Abflussmenge beträgt 100 bis 180 m3/s. Ab einem Wert von 180 m3/s nimmt die Strömung zu und verkürzt gleichzeitig die Reaktionszeit, jetzt sollten nur noch die Profis auf den Fluss. Ab 230 m3/s ist die Hochwassergrenze überschritten. Jetzt heisst es: Boot wieder einpacken und auf schönere Tage warten.
- Beste Tageszeit
Idealerweise umgeht die Böötli-Besatzung die grosse Mittagshitze, indem sie am frühen Vormittag oder am frühen Nachmittag losschippert. Wer sich erst am Nachmittag aufs Wasser begibt, sollte unbedingt genügend Zeit vor Sonnenuntergang einplanen – sonst wirds kalt auf dem Boot.
Planung
Wie heisst es so schön? Planung ist die halbe Miete. Deshalb haben wir hier eine Checkliste zusammengestellt, wann sich Aareböötler:innen im Vorfeld worüber Gedanken machen sollten.
Ein Monat vorher
Gummiboot organisieren
Zum Gummiboot führen mehrere Wege. Wenn es sich beim Aareböötle um eine einmalige Erfahrung handelt, empfehlen wir ein Boot zu mieten oder auszuleihen. Rund um Bern gibts einige Anbieter:innen, die Boote zur Verfügung stellen. Wer sich regelmässiger auf die Aare begeben möchte, kauft sich am besten ein eigenes Boot. Wichtig ist, dass die Boote bei den Auswasserungsstellen wieder mitgenommen werden. Das freut nicht nur das Portemonnaie, sondern auch unsere Umwelt.
Wichtig: Das Gummiboot muss mit Name, Adresse und Telefonnummer des:der Besitzer:in beschriftet sein. Das hilft die Gewässerpolizei dabei, ein Unglück auszuschliessen, wenn sie ein allein treibendes Boot auffinden.
Guide kontaktieren
Wer die Aare nicht auf eigene Faust entdecken möchten, ist mit einem erfahrenen Guide gut aufgehoben. Vielleicht ist ein Rundum-Sorglos-Paket mit Guide, BBQ, Ausrüstung und allem Drum und Dran gewünscht? Häufig können solche Touren relativ spontan reserviert werden. Sicherheitshalber empfehlen wir aber zwei Wochen im Voraus zu buchen.
Eine Woche vorher
Sicherheitstipps studieren
Das Aareböötle ist ein einzigartiges Naturerlebnis, doch die Kraft des Flusses wird oft unterschätzt. Sicherheit hat oberste Priorität! Strömungen, Wehre oder unkontrollierte Fahrmanöver können schnell zum Risiko werden. Wer gut vorbereitet ist, kann die Bootstour sorgenfrei geniessen. Hier sind die wichtigsten Sicherheitstipps aufgelistet.
Wetter checken
Wie sieht die Wetterprognose aus? Scheint die Sonne oder ist ein Gewitter in Sicht? Wir empfehlen frühzeitig das Wetter zu checken und die Pläne, wenn notwendig, anzupassen.
Strecke definieren
Aareböötle ist nicht gleich Aareböötle: Es gibt Strecken für gesellige, für ruhesuchende oder auch für sportliche Matros:innen. Wir empfehlen, die gewünschte Strecke im Vorfeld zu definieren und sich auch gleich über die wichtigsten Eckpunkte, wie Ein- und Ausstiegsstellen zu informieren. Hier gibts eine praktische Übersicht unserer Lieblingsstrecken.
Restaurant reservieren
Aareböötle macht hungrig. Für einen runden Abschluss eines gelungenen Aare-Tags empfehlen wir, auf einer Restaurantterrasse am Wasser ein Abendessen zu geniessen oder in einer Pop-up Bar in Bern ein Apéro zu nehmen. Die Plätze sind in den Sommertagen beliebt, daher empfiehlt sich, im Vorfeld ein Tisch zu reservieren.
Ein Tag vorher
Strecke einprägen
Sicherheitstipps nochmals studieren
Ausrüstung packen (siehe weiter unten)
Verpflegung einkaufen
Wetter, Wassertemperatur und Wasserstand prüfen
An- und Rückreise planen
Gummiboot auf Mängel überprüfen (Paddel vorhanden? Gibts Löcher im Boot? Ist das Boot angeschrieben?)
Am Tag selbst
Alle wichtigen Vorbereitungen sind erledigt und das Aareböötle-Abenteuer kann starten? Jetzt gilt es noch die letzten Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Falls einer der folgenden Punkte zutrifft, sollte ein Ersatzprogramm her:
Am Tag zuvor hats gewittert oder ein Gewitter wird vorausgesagt.
Die Wassermenge ist über 230 m3/s oder unter 100 m3/s.
Die Besatzung fühlt sich körperlich nicht fit oder unwohl.
Jemand der Besatzung hat mehr als 0.5 Promille im Blut.
Das Gummiboot hat ein Loch und es ist kein Reparaturset zu finden.
Trifft nichts davon zu? Dann heisst es: Boot aufpumpen, Flipflops anziehen und Sonnenschutz auftragen – dem Aareböötle steht nichts mehr im Weg. Viel Spass!
Ausrüstung
Welche Gegenstände sind ein Muss beim Aareböötle? Wir zeigen, was unbedingt mit in den Aarebag und aufs Gummiboot gehört, damit der Tag auf der Aare entspannt genossen werden kann.
Unverzichtbar
Gummiboot (Achtung: Beschriftung mit Name, Adresse und Telefonnummer des:der Besitzer:in nicht vergessen)
Eine Rettungsweste mit Kragen pro Person
Badekleider
Sonnencreme (wasserfest und hoher Sonnenschutzfaktor)
Sonnenbrille
Aarebag
Badetuch
T-Shirt zum überziehen
Paddel und Pumpe fürs Gummiboot
Genügend Trinkwasser
Abfallsack
Handy für Notfälle
Um die ganzen Kleinigkeiten der Ausrüstung praktisch zusammen zu transportieren, eignet sich die Stofftasche des Berner Designers Artfox bestens. Die unterschiedlichen Sujets – darunter auch eines der Aare – fangen das Berner Lebensgefühl bestens ein.
Von Vorteil
Flipflops und Kleidung für die Heimreise
Feuerzeug und Anzündmaterial für den Grillplausch unterwegs
Sackmesser
Isolierklebband
Boot-Flickset
Pflaster
Musikbox
Pulli für die Abendstunden
Snacks für unterwegs
Après Soleil Lotion
Noch keinen Aarebag?
Wer erfahrene Aareböötler:innen beobachtet, wird schnell bemerken: Die meisten haben einen bunten Aarebag dabei. Darin sind Kleider und Wertsachen beim Sprung in die Aare wasserdicht verpackt. Nicht nur praktisch, sondern auch stylisch sind die Aarebags «Marzilian», erhältlich in orange und lavendel. Besonders toll finden wir, dass sie ein separates Etui für Wertsachen enthalten und die Karte der Aareschlaufe mit allen Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten aufgedruckt ist. Und wem das passende Mikrofasertuch fehlt, kauft gleich das ganze Badeset online oder an der Tourist Information im Bahnhof Bern.
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