Fussball, Gebäck und Diplomatie – ein Vorgeschmack auf die UEFA Women’s EURO 2025
Anlässlich der UEFA Women's Euro 2025 backt der Berner Brotsommelier Patrik Bohnenblust von «Bread à porter» spanische, italienische, portugiesische und isländische Spezialitäten. Und lädt Botschaften zu einem «Tasting» ein, bei welchem Erinnerungen an die Heimat geweckt werden sollen.
In einer Backstube in der unteren Altstadt entstehen Backwaren, die die kulinarischen Traditionen der diesen Sommer in Bern spielenden Nationen widerspiegeln. Um authentische Gebäcke zu kreieren, wollte sich der Bäcker Patrik Bohnenblust mit den Botschaften der teilnehmenden Länder in Verbindung setzen. Hier kam das International Bern Welcome Desk ins Spiel, welches Kontakt zu den ausländischen Vertretungen aufnahm. Diese waren begeistert von der Idee und verhalfen Patrik Bohnenblust dabei, die ländertypischen Spezialitäten nachzubacken. So entstanden spanische Molletes, portugiesische Broas de Milho, isländische Hjónabandssæla und italienische Pizze Bianche.
Brot und Fussball: Das passt!
Die Frauen-EM in der Schweiz – für Patrik Bohnenblust ein klarer Anlass, etwas Besonderes auf die Beine zu stellen. Jedes Land hat seine eigenen Spezialitäten: typisch, traditionell, unverwechselbar. Diese Vielfalt brachte ihn auf eine besondere Idee: «Warum nicht den Botschaften der teilnehmenden Länder symbolisch ein Stück Heimat servieren?» Denn wie der Fussball verbindet auch die Kulinarik über Grenzen hinweg. Beim Brot werden Unterschiede zum verbindenden Element. «Kulinarik ist Emotion, genau wie Sport», so Bohnenblust.
«Los wies chnusperet»
Portugal und Island haben tatkräftig in der Backstube mit angepackt, und der italienische Botschafter kam aus dem Schwärmen nicht heraus – sein Rezept stammt direkt aus der berühmten Bäckerei «Il Gianfornaio» in Rom, die bei ihm gute Erinnerungen hervorruft.
Der portugiesische Botschafter bearbeitete höchstpersönlich gemeinsam mit seiner Frau den Teig für das traditionelle Maisbrot – stilecht mit einem Fanschal in den Landesfarben um den Hals. Zur Freude von Patrik Bohnenblust wurde der Teig mit voller Hingabe bearbeitet: «Wie eifrig da mit den Fingern geknetet wurde, war einmalig», schwärmte er. Als das Brot später angeschnitten wurde, hielt der Botschafter kurz inne und sagte lächelnd: «Los, wies chnuspret!» – eine charmante Umschreibung für das knusprige Geräusch, das die Brotkruste beim Aufschneiden von sich gab.
Auch der isländische Botschafter zeigte vollen Einsatz: Extra aus Genf angereist, tauschte er das Sakko gegen ein Fussballtrikot und mischte sich unter die backfreudige Runde. Gerade für Island war die Aktion spannend, da es in der ganzen Schweiz keine Bäckerei gibt, welche isländische Backwaren anbietet.
Für die Zubereitung der Molletes – weiche, weisse Brötchen aus Hartweizenmehl – hat auch die spanische Botschafterin Celsa Nuño einen Abstecher in die Backstube gemacht. Sie hat einen besonderen Bezug zum Frauenfussball, da Spanien die aktuelle Fussball-Weltmeisterin ist.
Zwischen Kneten, Formen und Verkosten entwickelten sich angeregte Gespräche zwischen den Botschaftern und dem Bäcker rund um Kulinarik, Kultur und natürlich Fussball. Die entstandenen Brotkreationen wurden als ausgesprochen schmackhaft empfunden – auch wenn sie nicht immer ganz einfach nachzubacken sind. Der Brotsommelier durfte sich über viele herzliche Komplimente freuen.
Fester Bestandteil des Sortiments
Die kulinarischen Spezialitäten sollen nun ihren Weg ins Sortiment von «Bread à porter» finden. «Auf dem Märit werde ich sicher die spanischen und portugiesischen Brote anbieten – mit einer kleinen Länderflagge im Brötchen», erklärt Bohnenblust. Das steigere die Vorfreude auf die UEFA Women’s Euro 2025. Und auch die Berner Gastronomiebetriebe werden sich an den kulinarischen Kreationen erfreuen können: Diverse Gastrobetriebe hätten bereits Interesse an der Pizza Bianca oder den Molletes bekundet.
Eines ist sicher: Mit Leidenschaft, Handwerk und einer Prise Humor sorgt Bohnenblust dafür, dass die Women's Euro nicht nur sportlich, sondern auch kulinarisch in Erinnerung bleiben wird.
Gewusst?
- Für die spanische Brotkreation war ein spezielles Hartweizenmehl nötig – nicht ganz einfach zu finden. Doch ein Müller aus Mirchel war sofort begeistert vom Konzept und lieferte das passende Mehl für das Projekt.
- Der Ofen für die Pizza Bianca sollte auf 300 Grad geheizt werden können, derjenige von Patrik Bohnenblust gibt aber nur 260 Grad her …
- Die Organisation des Ländergebäckbackens zusammen mit den Botschaften hat das International Bern Welcome Desk (IBWD) übernommen. Das IBWD ist die offizielle Kontakt- und Verbindungsstelle für die internationale Gemeinschaft in Bern.
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