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Das Foto fängt die entspannte Atmosphäre im JUL Easy Café-Bar in Bern ein. Eine Person sitzt vertieft in ein Buch, umgeben von warmen Erdtönen und sanftem Licht, das eine gemütliche und einladende Stimmung schafft. Die moderne Einrichtung mit Kunst an den Wänden und der Neon-Leuchtschrift verleiht dem Raum einen hippen Touch.

Die besten Adressen für nachhaltigen Genuss

Publiziert: 23.05.2024

Bewusst regional: Wer genau wissen möchte, woher das Fleisch oder das «Rüebli» (Karotte) auf dem Teller kommt, ist hier goldrichtig. Wir verraten unsere Lieblingsrestaurants in Bern, in denen Nachhaltigkeit kein blosses Lippenbekenntnis ist, sondern wirklich gelebt wird.

Restaurant Moléson

Wer nach etwas Pariser Charme in der Berner Innenstadt sucht, macht sich am besten auf den Weg in die Gourmanderie Moléson. Neben traditionellen Gerichten wie flambierten Burgunderschnecken und Cordon Bleu vom Swiss Farmer Kalb kommen hier auch Tofu-Médaillons an Kokossauce oder mit Gemüse gefüllte Ravioli auf den Tisch. Die vielseitige Küche des Restaurant Moléson ist nicht nur nachhaltig und regional, sondern bietet auch Vegan- und Vegetarier:innen eine grosse Auswahlmöglichkeit. Unser Tipp: Auch mal am Mittag vorbeischauen und sich durch eines der vier leckeren Menüs schlemmen.

JUL

Für angesagtes Grossstadtflair muss man nicht weit reisen. Dieses Gefühl ist auch in der Berner Rathausgasse zu spüren. Das JUL harmoniert mit diesem «Vibe» ausgezeichnet. Bei einem Besuch wird alles kombiniert: eine lockere Atmosphäre, soziales Engagement und nachhaltige Produkte. Ob veganes Fondue, Gyoza oder leckere Toasts – hier essen Gäste nur Hausgemachtes. Und auch das Auge isst natürlich mit. Von den Tassen bis zur Wandfarbe ist beim stylischen Interieur des Bistros alles in dunklem Terracotta gehalten. Solls nach dem Essen noch einen Absacker geben? Im umfassenden Barmenü ist für alle etwas dabei!

Freibank Speis und Trank

Im Restaurant Freibank Speis und Trank sind Roastbeef vom Bio Rind, hausgemachte Bio «Läberli» (Leber) oder geräuchertes «Rüeblitatar» (Karottentatar) die Stars auf dem Teller. Weniger populäre Fleischstücke in Szene zu setzen, passt zum denkmalgeschützten Haus im Quartier Wankdorf wie der Speck zum Sauerkraut: An der früheren «Freibank» im Schlachthaus wurde «bedingt taugliche», jedoch qualitativ hochstehende Ware angeboten. Eine ganzheitliche und nachhaltige Fleischverwertung mit Produkten von ausgewählten Betrieben möglichst aus der Nähe steht noch immer im Fokus. Doch auch das vegetarische Herz schlägt hier höher: Wie wärs etwa mit einem Seeländer Linseneintopf und saisonalem Gemüse?

Provisorium46

Alles, was in die Küche des Provisoriums im Länggass-Quartier kommt, ist bio, saisonal, regional oder sogar ganz lokal aus dem eigenen Schrebergärtchen. Food Waste bekommt hier gar nicht erst eine Chance. Fleisch aus artgerechter Haltung oder in Bio-Qualität aus der Schweiz dafür umso mehr. Auch für abwechslungsreiche vegane oder vegetarische Alternativen wird im Restaurant neben dem Unitobler-Gebäude gesorgt. Apropos Chance: Als Inklusionsprojekt arbeiten hier Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe zusammen. Ein authentischer Begegnungs- und Genussort, der bewegt und immer wieder neue innovative Projekte für seine Gäste bereithält.

Restaurant Eiger

Saisonal, regional, frisch und farbig beschreibt das Restaurant Eiger besonders gut. Kreativ-verblüffend gehts beispielsweise bei «Rübis und Stübis» zu und her: Die hausgemachte Überraschung steht mittags wie abends auf der Karte und ist täglich eine neue köstliche Offenbarung. Im charmanten Restaurant im Mattenhof-Quartier ist Food Waste ein Tabu. Die Portionengrössen werden dementsprechend angepasst. Falls « dr Gluscht» (die Lust) noch nicht gestillt ist, wird ein Nachschlag serviert. Mittags gibts ausgewählte Gerichte auch als Take-away. Abends verführt die «Eiger Teilet»: Ab zwei Personen gibts acht kalte, warme, salzige und süsse Gänge – zum gemeinsamen Geniessen.

Restaurant Lokal

Lokal ist hier Programm – das gilt nicht nur für den Namen, sondern auch für das kulinarische Konzept des gemütlichen Restaurants im Breitenrain-Quartier. Das täglich wechselnde Mittagsmenü und das monatlich wechselnde Abendmenü sorgen für saisonale Gerichte, die einfach überzeugen. Genauso wie Weine von fast ausschliesslich kleinen Weingütern mit Winzer:innen, deren Herstellung biodynamisch ist. Ganz nach dem Motto «Ässe, Trinke, Sy» (Essen, Trinken, Sein) lädt auch das hübsche Gärtchen vor und neben dem Haus zum Verweilen ein.

Zehendermätteli im Glück

Gutes plus Gutes gibt Supergutes hat sich das Leitungsteam des Restaurants Zehendermätteli, der idyllischen Naturoase auf der Engehalbinsel, wohl gesagt. Beiz, Soziales, Kultur und Garten werden bei einem Ausflug zu Fuss (oder mit der Fähre) zum «Ökosystem Zehendermätteli» kombiniert. Morgens gibts ein vielseitiges Frühstücksangebot, Zwischendurch warme und kalte Speisen und sonntags leckeren Brunch (unbedingt reservieren!). Wenn immer möglich stammen die frischen und saisonalen Produkte in den Gerichten aus dem eigenen Garten. Na, wer hat Lust auf hausgemachte Foccacia oder leckere Bowls? Kulturfans aufgepasst: Kunstausstellungen und Konzerte stehen immer wieder auf dem Zehendi-Programm.

Dreigänger

Eine saisonale Suppe, mit Auberginenragout gefüllte Peperoni zu Risotto mit Kräuteröl und zuletzt ein Stück «Schoggichueche» (Schoko-Kuchen): So könnte ein leckerer Dreigänger im «Dreigänger» aussehen. Das Restaurant, das auf Gerichte nur aus saisonalen und regionalen Bio-Produkten setzt, ist Teil des Betriebs Drahtesel im Liebefeld. Erwerbslosen werden hier befristete Arbeitsplätze, Coachingangebote sowie Ausbildungsplätze in verschiedenen Bereichen geboten. Jeden Tag ein neues Menü (auch vegetarisch) und mit dem «No Food Waste»-Teller wird die Lebensmittelverschwendung bekämpft. Unser Tipp: Vor oder nach dem Essen im dazugehörigen Secondhand-Laden stöbern.

Werkhof

Konsequenter gehts nicht: Im «Werkhof» im Könizer Liebefeld werden nur Produkte serviert, die in der Schweiz (auf-)wachsen. Das beginnt schon beim heimischen Futter für die Tiere und reicht bis zum krönenden Abschluss der ambitionierten Mehrgangmenüs am Abend: Regulären Kaffee gibts nämlich keinen, dafür einen Aufguss aus Seeländer Lupinen, den es unbedingt zu probieren gilt! Die Lieferwege sollen der Frische, dem Aroma und der Umwelt zuliebe so kurz sein, wie es nur irgendwie geht. Zahlreiche Produkte stellt das «Werkhof»-Team gleich selbst her; darunter viel Eingemachtes, Essig und Brot.

Hallers Brasserie tout le monde

In der Hallers Brasserie im Länggass-Quartier ist Nachhaltigkeit so selbstverständlich wie das Lächeln zur Begrüssung. Ob Rindfleisch aus artgerechter Mutterkuhhaltung, Berner Artischocken oder «Nidle» (Sahne) aus der Käserei – die guten Zutaten der Produzent:innen und Bauernhöfe aus der Region werden nicht dem Zufall überlassen. Ebenso wenig die soziale Nachhaltigkeit: Mittels Praktikumsplätzen tauchen benachteiligte Jugendliche in Hallers Brasserie in die Gastronomie-Welt ein und entdecken im Pilotprojekt der Stiftung Steinhölzli berufliche Perspektiven. In dieser lebendigen und weltoffenen Quartierbeiz ist eben «tout le monde» willkommen!

Café Kairo

Im Café Kairo in der Lorraine kommt Qualität nicht nur auf dem Teller daher, sondern auch naturtrüb im Glas. Das Biersortiment ist nämlich seit jeher klein, aber oho: Schon seit seiner Eröffnung 1998 führt das kultige Kulturlokal Produkte von kleinen Schweizer Brauereien im Angebot. Das Kairo ist also ein regelrechter Trendsetter im «Craft-Beer-Hype»! In die konsequent saisonale und biologisch ausgerichtete Küche kommen Produkte von Lieferant:innen des Vertrauens aus nächster Umgebung. Kultstatus haben die leckeren Burger- und Falafelteller. Trendsetter ist das Café auch im Musikbusiness: Schon so manches Musiktalent hat die Karriere im Kairo-Keller gestartet.

Heitere Fahne

Neben regionalem Essen wird hier, wie der Name schon sagt, Heiterkeit und auch Inklusion grossgeschrieben. Lokale, leckere, frische und liebevoll zubereitete Mahlzeiten. Vom Pizzaabend am Mittwoch über den ausgedehnten Sonntagsbrunch mit noch warmer «Züpfe» (Sonntagszopf) – in der Heitere Fahne in Wabern werden alle Wünsche erhört! Besonders empfehlenswert ist eine Symbiose aus Kultur und Kulinarik: Kunterbuntes Treiben auf der Theaterbühne kombiniert mit einem leckeren Dreigang-Menü vorab. Die Heitere Fahne ist ein verrückter Ort, um sich pudelwohl zu fühlen.


Noch mehr nachhaltiger Genuss

Die Liste ist natürlich nicht abgeschlossen, auch weitere Restaurants begeistern mit einer nachhaltigen Küche.