Bern-Netzwerk Interview: Westside und Bernaqua
Von Feierlichkeiten zum 15-Jahr-Jubiläum über Veranstaltungen zu Ausstellungen bis hin zu wichtigen Beziehungen: Im aktuellen Interview mit Nicole Prell und Peter Gosteli erfahren Sie, warum das Westside viel mehr ist als nur Einkaufszentrum und welche Möglichkeiten sich für Kooperationen bieten.
Wir sind in einem Tram angereist, das gebrandet ist mit «15 Jahre Westside». Es gibt also etwas zu feiern für euch in diesem Jahr. Was ist die grösste Errungenschaft des Westside seit seiner Eröffnung?
Peter: Ich bin sozusagen Mann erster Stunde, da ich 2008 den ersten Vermietungsprozess für das Westside leiten durfte. Danach begleitete ich seine Entwicklung, als ich das Center Management aufbauen und die Vermietung sowie Vermarktung des Westside im Verbund mit anderen Centern leiten durfte. Ein Highlight war für mich die Eröffnung und dann die gesamte Transformation, die das Center erleben durfte. Nach einem etwas schwierigen Start bezüglich der Positionierung konnten wir uns durch die Konzentration auf die Wünsche unserer Kund:innen stetig optimieren. Wir haben sie dafür stets miteinbezogen und das Angebot entsprechend gestaltet sowie angepasst.
Nicole: Auch für mich ist die Reise des Westside mit dem Fokus auf die Bedürfnisse unserer Kund:innen das Highlight. Der Mix unserer Mieter:innen macht das Freizeitangebot hier aus. Wir suchen daher Partner:innen, mit denen wir uns gemeinsam unseren Kund:innen annähern und ihnen ein stimmiges Angebot bieten können, das sie so sonst nirgends finden.
Peter: Es gab sicherlich auch Herausforderungen wie der Weggang von Globus oder die Corona Krise. Als Gesamtverantwortlicher ist es für mich aber wichtig zu betonen, dass wir vor 15 Jahren gestartet sind und heute sehr gut aufgestellt sind, auch wenn die Transformation weitergeht – denn ein solches Zentrum soll auf keinen Fall ein statisches Konstrukt sein.
Peter Gosteli und Nicole Prell
Peter ist seit Beginn im Westside dabei und übernahm per 2019 die Gesamtverantwortung. Nicole war während sechs Jahren für sämtliche Fitnessanlagen der Migros Aare zuständig, bevor sie im Jahr 2022 als Leiterin vom Bernaqua startete. Seit Herbst 2022 vertreten die beiden das Einkaufs- und Erlebniscentrum im Bern-Netzwerk.
Die Transformation geht weiter, sagst du. Wohin geht die Reise?
Peter: Aktuell stehen die Feierlichkeiten rund um das Jubiläum an. Diese starten ab Mitte Juni mit kleinen Happenings – z.B. in Form von Acts oder Aktionen – im Center und gipfeln am Wochenende vom 26. bis 29. Oktober 2023 in einem grossen Fest. Es soll nicht nur ein grosser Event sein, sondern nachhaltig als Dankeschön für die Mieter:innen und Kund:innen verankert werden. Daneben sind weitere Projekte geplant, wie zum Beispiel die Ausstattung der gesamtem Dachfläche mit Photovoltaik-Anlagen.
Nicole: Was ebenfalls eine Vision für das ganze Center ist, ist eine Intensivierung der Zusammenarbeit der Mieter:innen untereinander. Ich konnte jetzt zum Beispiel für das Bernaqua die Kooperation mit MedBase intensivieren, um den Bedürfnissen unserer Kund:innen noch umfassender gerecht zu werden. Für die Kund:innen ist es sicher positiv, wenn sich die Mieter:innen austauschen und aufeinander abgestimmte Angebote anbieten. Aktuell gibt es schon viele Packages, die an sich sehr gut laufen, aber das kann noch weiter vorangetrieben werden.
Peter: Gerne möchte ich hierzu zwei gut funktionierende Beispiele anfügen: Wir haben das Restaurant Nooch und ebenso einen Asia Shop im Center. Gäste, die das Essen mögen und selbst nachkochen möchten, werden auf den Shop hingewiesen. Zum anderen planen wir ein Angebot für eine Thai Massage, nach der man vergünstigt im Nooch essen gehen kann.
Das klingt ja bereits etwas nach dem, was wir im Bern-Netzwerk machen. Ihr seid ja noch relativ neu dabei, was habt ihr für Erwartungen an das Netzwerk?
Peter: Ich bin sicher, dass sich da schöne Geschichten ergeben werden. Meine Motivation war ursprünglich die Printkarte zum Kulturherbst 2022: Da waren wir nicht drauf. Dabei ist das Westside ein Attraktionspunkt mit viel Kultur. Bei solchen Themen gibt es bestimmt Anknüpfungspunkte. Wir haben hier elf Kinosäle, ein Hotel mit 144 Zimmern, viel Platz in den Gängen, im Food Corner sogar etwas wie eine Bühne und im zweiten Obergeschoss eine Raummöglichkeit für Ausstellungen. Es gibt also eine Vielzahl an Möglichkeiten, hier etwas gemeinsam mit anderen Akteur:innen zu realisieren.
Nicole: Ich bin tatsächlich aktuell im Kontakt mit Bühnen Bern, einem anderen Bern-Vernetzer. Sie benötigen neue Trainingsmöglichkeiten. Wir planen, wie wir das für beide Netzwerker gewinnbringend umsetzen können. Ich habe hierzu schon konkrete Ideen. Gerade was den Fitnessteil betrifft sind wir offen, spezielle Firmenangebote zu machen – ich finde es spannend, sich nicht nur auf die Endkund:innen zu fokussieren, sondern den Bogen etwas aufzumachen.
Das Westside empfängt täglich sehr viele Gäste, noch mehr an den Wochenenden. Im Bern-Netzwerk geht es auch um den Austausch von Frequenzen. Wie könnt ihr und andere Akteur:innen gegenseitig von den jeweiligen Frequenzen profitieren?
Nicole: Ich könnte mir zum Beispiel gut vorstellen, dass wir anderen Akteur:innen dank unserer hohen Frequenz attraktive Sichtbarkeit geben können – vielleicht in Form eines temporären Pop-Ups.
Peter: Durch vermehrten Austausch und Vernetzung können da bestimmt weitere Anknüpfungspunkte gefunden werden. Der Ausstellungsraum oder die Gänge liessen sich gut bespielen, zum Beispiel mit einer Veranstaltung zu einer Ausstellung in einem Museum.
Nicole: Möglichkeiten gibt es viele! Für uns ist es sicher wichtig, dass wir uns im Netzwerk jetzt mal mehr umschauen und die Akteur:innen kennenlernen, mit den Menschen ins Gespräch kommen und auch unsere Möglichkeiten aufzeigen. Ich habe mich wirklich gefreut über das Telefon von Bühnen Bern. Auch wenn dieser Kontakt eher aufgrund einer persönlichen Beziehung zustande kam, zeigt es, wie wichtig die Vernetzung ist.
Vielen Dank Nicole und Peter für die spannenden Einblicke. Wir freuen uns sehr darauf, die Entwicklung des Bern-Netzwerks und die Angebote der Akteur:innen weiter begleiten zu dürfen.