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Auf dem Foto sieht man eine Straße in Bern, die zum Zytglogge, dem berühmten Uhrturm, führt. Die Straße ist gesäumt von traditionellen Gebäuden mit Balkonen und Fahnen, darunter die Schweizer Flagge.

Die Bucketlist für Geschichte

Publiziert: 14.05.2024

Die Zeit tickt. Im Kontext des Universums ist das menschliche Leben nur ein Wimpernschlag. Was bedeutet das für uns? Folgende Erlebnisorte inspirieren dazu, sich mit der Geschichte unserer Zeit auseinander zu setzen, zu reflektieren und neue Wege zu gehen.

Zytglogge (Zeitglockenturm)-Führung

Wie funktioniert die ausgeklügelte Mechanik des wohl berühmtesten Berner Wahrzeichens? Was hat der Turm mit Albert Einstein zu tun? Wer ist eigentlich dafür zuständig, dass der Hahn des Zytglogge jeden Tag pünktlich «chrääit» (kräht)? Und welche Geschichten verbergen sich hinter den dicken Mauern? Der Besuch im Zytglogge begeistert die Fans von technischen Meisterleistungen ebenso wie Geschichtsinteressierte und Panorama-Liebhaber:innen: Vom Innern des Turms aus geniessen Besuchende einen wunderbaren und überraschenden Blick über die Gassen und Dächer der UNESCO-gekürten Berner Altstadt.

Bernisches Historisches Museum

Steht da etwa ein Schloss am Helvetiaplatz? Im beeindruckenden Bau mit den verschnörkelten Türmchen sind keine Prinz:essinnen zuhause, sondern eines der bedeutendsten kulturhistorischen Museen der Schweiz. Neben den Dauerausstellungen zu historischen Themen beleuchtet das Bernische Historische Museum in seinen Wechselausstellungen relevante Themen aus Geschichte und Gesellschaft. Bis ins Jahr 1882 führt die Geschichte des Museums zurück und seit 1894 steht das imposante Gebäude am Helvetiaplatz. Dort wird es als ein Dreispartenhaus geführt – so werden archäologische, kulturhistorische und ethnografische Sammlungen ausgestellt. Ebenfalls Teil der Dauerausstellungen ist das Einstein Museum, welches die Lebensgeschichte des weltbekannten Physikers näher beleuchtet.

Nicht genug von Albert Einstein? Das Physik-Genie hat während der Ausarbeitung seiner Relativitätstheorie in Bern gelebt. Sein damaliges Zuhause ist heute öffentlich zugänglich.

Museum für Kommunikation

Kommunikation ist ein bisschen wie die Liebe. Sie beschäftigt uns ein Leben lang und doch weiss niemand, wie’s genau funktioniert. Deshalb wird die Kommunikation mit all ihren Formen in der Kernausstellung des Museum für Kommunikation beleuchtet: Schon mal ein Original-Fluchtfahrzeug eines Jahrhundertraubs gesehen? Doch Gäste werden keine verstaubten «bitte nicht berühren»-Tafeln sehen. Es gibt interaktive Stationen, grossflächige Videoscreens und Menschen (die Kommunikator:innen), welche Zusammenhänge aufschlüsseln. Und in zukunftsorientierten Sonderausstellungen werden Besuchende stets inspiriert, sich zu aktuellen, gesellschaftlichen Themen Fragen zu stellen.

Für seine Gesamterneuerung überreichte die Europaratspräsidentin dem Museum für Kommunikation im April 2019 den «Council of Europe Museum Prize». Dieser gilt als einer der wichtigsten Museumsauszeichnungen auf dem Kontinent.

Berner Generationenhaus

Das Berner Generationenhaus befindet sich im altehrwürdigen Sandsteinbau, direkt neben dem Bahnhof Bern. Der Name ist Programm: Im ehemaligen Burgerspital sind heute neben einem Altersheim auch eine Kindertagesstätte, ein öffentlicher Spielplatz sowie die Elternberatung des Kantons Bern zuhause. Partizipative Theater- oder Musikprojekte, Ausstellungen und Events zu Zukunfts- und Gesellschaftsthemen beleben den heutigen Begegnungs- und Kultur-Mikrokosmos, der Generationen begeistert. Das Berner Generationenhaus ist offen für alle – sei es für einen Kaffee oder ein leckeres Mittagessen. Übrigens: Auch das mitgebrachte Essen kann hier genossen werden, es herrscht keine Konsumationspflicht.

Vrenelimuseum Guggisberg

«’S isch äben e Mönsch uf Ärde…» Mit diesen Worten beginnt das Guggisberg-Lied, das wohl bekannteste Schweizer Volkslied. Es wurde erstmals 1741 erwähnt, die älteste erhaltene Textvariante stammt von 1764. Immer wieder wird es neu interpretiert: Stars der Schweizer Musikszene wie Stephan Eicher, Steff la Cheffe oder Christine Lauterburg haben das Stück in ihrem Repertoire. Das Lied handelt vom «Vreneli» (Spitzname für Verena) aus Guggisberg, das sich nach seinem Auserwählten «Simes Hans-Joggeli» (Simons Hans-Jakob) sehnt und im Bild des sich unablässig drehenden Mühlrads Trost findet. Was für eine tragische Geschichte dem Lied zugrunde liegt, macht das Vreneli Museum in Guggisberg, ein Dorf im Naturpark Gantrisch, erlebbar.

Corporate-Angebot: Der Zunfttisch im Casino Bern

Hunger auf eine kulinarische Zeitreise? Am Zunfttisch serviert das Casino Bern Historik-Fans und kulinarischen Kenner:innen ein perfekt kombiniertes Menü aus Infotainment und Genuss. Traditionelle Berner Gerichte aus vergangenen Dekaden werden modern interpretiert und mit kurzen Dokumentationen und Erzählungen angereichert. Mit witzigen Animationen wir das Dinner audiovisuell begleitet und die Geschichte Berns wortwörtlich zu Tische geführt. Eine einzigartige, multisensorische Zeitreise unter Mitarbeitenden oder Kund:innen. Wer sich das nicht so recht vorstellen kann, schaut sich am besten das Erklärvideo auf der Webseite an.

Restaurant-Tipp: Zum Äusseren Stand

Von wegen Rütli! Am 12. September 1848 wurde im Empire-Saal die Schweizer Bundesverfassung unterschrieben. Noch heute ist der prächtige Empire-Saal mit seiner türkisen Wandtapete und verschnörkelten Mustern ein beliebter Versammlungsort für politische Verbände und sonstige Firmenanlässe. Vor kurzem hat aarestadt gastro die Pacht des Betriebes an der Zeughausgasse 17 übernommen und führt das Restaurant unter einem brandneuen Brasserie-Konzept. Die Küche von Paul Jurt ist frisch, modern hochwertig und trotzdem für alle verständlich. Die Karte überzeugt mit einer feinen Auswahl an Schweizer Spezialitäten sowie wechselnden Gerichten am Mittag.

Übernachtungstipp: Jugendherberge Schloss Burgdorf

Seit rund 900 Jahren thront das Baudenkmal mit nationaler Bedeutung auf dem Schlossberg in Burgdorf an der Emme. Prächtig ausgebaut wurde es um das Jahr 1200 von den Zähringern. An der Ausbaufreudigkeit hat sich nichts geändert: Seit drei Jahren beherbergt das Schloss Burgdorf eine top moderne Jugendherberge, ein Restaurant mit traumhafter Aussicht auf das hügelige Emmental und ausgewählter Weinkarte, ein Museum sowie ein Trauzimmer. Hier wird also geträumt (vielleicht von einer Liebesgeschichte einer Edeldame und eines Hofritters?), gegessen, genossen, gelernt, geheiratet, gefeiert, entdeckt und gestaunt.