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Eine Familie geniesst eine Fahrradtour durch einen lichten Wald. Umgeben von grünem Laubwerk und dem weichen Licht, das durch die Bäume fällt, fahren sie auf einem geschwungenen Kiesweg, der von Natur umarmt wird. Es ist ein Bild der Gemeinsamkeit und des Einklangs mit der Natur.

Kinderfreundliche Veloausflüge

Publiziert: 24.05.2024

Velotouren sind beliebte Aktivitäten – ob für naturliebende, kulturinteressierte oder sportlich ambitionierte Familien. Wir haben verschiedene Touren und Ausflugsziele parat.

Für Naturbegeisterte

Fahrradrouten durch naturnahe Landschaften haben einen positiven Nebeneffekt: Hier hat es fast keine Autos – das macht sie besonders familienfreundlich.

Spielerischer Einstieg: Durch den «Bremer» bis zum Glasbrunnen

Allererste Veloausflüge unternehmen Familien am besten auf verkehrsfreien Strecken. Für eine ideale Premiere kann der Bremgartenwald durchfahren werden: Start und Ende ist bei der Bushaltestelle «Länggasse» von Bernmobil, wo auch einer der schönsten Spielplätze der Stadt Bern wartet: der Halenbrunnen-Spielplatz mit seinem Veloparcours. Nach dem ersten Einfahren auf dem kleinen Pump-Track führen weite, flache Kieswege durch den «Bremer» (Bremgartenwald) bis zum Glasbrunnen, der als mystischer Kraftort gilt. Sein Wasser soll Heilkräfte haben – erwiesen ist das nicht, aber warum nicht einfach mal den «Bidon» hier auffüllen? Retour gehts erneut kreuz und quer durch den Wald, um am Ende wieder beim Halenbrunnen zu pausieren, am besten mit Picknick an der Feuerstelle.

Biken und «bräteln»: Durchs Gäbelbachtäli

Diese Route eignet sich super für eine Velotour mit kleineren Kindern, die im Strassenverkehr noch nicht ganz sicher fahren. Wer mit dem ÖV anreist, steigt im Hohlenacker aus dem Tram. Übrigens: Bernmobil transportiert Velos, sofern die Fahrzeuge nicht schon voll sind. Von der Tramhaltestelle einfach den Hochhäusern entlang stotzig bergab fahren und dann rechts auf den Waldweg einbiegen. Da oft auch Spaziergänger:innen unterwegs sind, ist ein gemächliches Tempo Pflicht. Das Gute daran: So bleibt mehr Zeit, um die kleinen Buchten zu erkunden, die der Gäbelbach bietet – die schönste wird zum «Brätlistopp» (Grillplatz) auserkoren! Am Ende der Strecke serviert das Campingrestaurant Eymatt die feinsten Pommes. Zurück nach Bern gehts mit dem Postauto (Haltestelle «Eymatt b. Bern, Camping») eine Reservation für Velos ist nicht erforderlich – höchstens Geduld, da Rollstühle und Kinderwagen Vorrang haben.

Wo Flugzeuge starten und Biber nagen: Vom Monbijou bis nach Belp

Eine schöne Badi, eine wunderbare Gartenbeiz und ein spannender Flughafen: Die Velotour ab Bern-Monbijou nach Belp bietet so unerwartet viele Sehenswürdigkeiten und verhängnisvoll attraktive Stopps, dass die Gefahr besteht, kaum je am Ziel anzukommen. Beim Start ab dem Monbijou-Quartier in Bern gehts zuerst vor allem bergauf, aber geübtere Kinder schaffen das mit Links. Ab Wabern ist die Route dann mehrheitlich flach oder sogar ein wenig bergab. Die Strecke mündet bei Kehrsatz in die E-Bike Tour 888 Grünes Band Bern und ist nicht autoverkehrsfrei. Aber die vielseitigen Haltemöglichkeiten entlang dieser Strecke wie beispielsweise beim Bräteln an der Aare, bei einem oder zum Flugzeuge beobachten beim Rollfeld sind es wert. Am besten «Münz» (Kleingeld) einpacken, denn die Hofläden am Wegrand (und das Restaurant Jägerheim) warten mit Erfrischungen. Und Augen auf bei Sägemehl am Boden – vielleicht war da ein Biber am Werk?


Für Kulturliebende

Wer nebst dem Pedaletreten noch etwas für den Geist tun möchte, ist auf den urbaneren Routen bestens bedient: Velofahrten in den sicheren Städten der Region Bern lassen sich fast immer noch mit dem Besuch einer Sehenswürdigkeit oder eines Museums verbinden. Und auch kulinarisch ist die Auswahl da natürlich gross!

Die Familientour durchs Emmental: Von Trubschachen nach Burgdorf

Hier wartet auf knapp 30 Kilometern Emmental-Idylle vom Feinsten auf fahrradfahrende Familien: In Trubschachen gerade noch ein feines Bretzeli bei Kambly «gschnouset» (genascht), führt die Route bald an stolzen Bauernhäusern vorbei durch typisch «emmentalisches» Landwirtschaftsgebiet. Unterwegs unbedingt auf die kuriosen Ortsnamen achten: Vom Katzengrat über den Hüpfenboden bis zur Grunzisegg sind da viele lustige dabei! Ab Zollbrück liegt dann die Fahrstrecke meistens direkt an der Emme. Wie praktisch, denn die vom Pedalen heissen Füsse haben sich schliesslich eine Abkühlung verdient! Noch ein wenig weiter und schon thront majestätisch das Schloss Burgdorf am Ende dieser Tour – das Schlossmuseum ist ein Highlight für alle Altersklassen und sollte keinesfalls verpasst werden. Und die Jugendherberge beim Schloss bietet eine super Übernachtungsmöglichkeit.

Durch Auen und Städte: Von Spiez über Thun bis Bern

Für alle, die sich schon eine längere Strecke zutrauen, aber grosse Steigungen noch meiden möchten, ist diese Fahrt von Spiez bis nach Bern perfekt. Die Route ist leicht und flach – aber mit 50 Kilometern von respektabler Länge und deshalb eher für ausdauernde Kinder geeignet. Noch vor Thun führt der Weg durch die Auenlandschaft Augand, wo glückliche Entdecker:innen entlang der Kander auch schon mal einen Eisvogel erspähen können. Das märchenhafte Glütschbachtal bietet einen guten Zeitpunkt für einen Picknickstopp. Eine Alternative im Sommer ist die Abkühlung im historischen Schwäbisbad in Thun. Durch schöne Wälder entlang der Aare, einer der wertvollsten Flusslandschaften der Schweiz und durch die Gemüsefelder um Belp nähert sich die Route der Stadt Bern, in die sie vom Kulturlokal Gaskessel her einmündet.


Für Bewegungsfreudige

Während für die einen die gemütliche Velotour pures Glück bedeutet, ziehen es andere vor, sich auf einem Ausflug so richtig zu verausgaben. Bewegungsfans mit viel Ausdauer werden sich über diese Vorschläge freuen:

Der schönen Sense nach: Zwischen Thörishaus und Laupen

Die zweite Etappe der Gürbe-Sense-Route Nr. 74 ist ein Bijou, das Gross und Klein verzaubert. Obwohl zwischen Thörishaus und Laupen nur zehn Kilometer liegen, sollte dafür ganz viel Zeit eingeplant werden, denn wer kann schon den Verlockungen der schönen Sense widerstehen? Plantschen, bräteln, mit Steinen spielen… Langeweile ist hier ein Fremdwort. Zu beachten: Bei Neuenegg führt die Veloroute kurz der Strasse entlang durchs Dorf. Alternativ kann das Velo rund einen Kilometer dem Fluss entlang gestossen werden. Nicht vergessen: Am Schluss sollte noch etwas Energie übrig sein, um in der Einfahrt nach Laupen den wunderbaren Blick auf das über dem Städtchen thronende Schloss zu geniessen.

Freie Sicht aufs Mittelland: Von Herzogenbuchsee bis Büren an der Aare

Diese gemütliche, aber mit 40 Kilometern stattliche Tour ist nicht nur landschaftlich schön – hier warten auch prächtige Gasthöfe und eindrückliche Sehenswürdigkeiten. Vom oberaargauischen «Buchsi» (Herzogenbuchsee) aus führt der Weg erst einmal durchs Äussere Wasseramt. Am Burgäschisee können erhitzte Velo-Fans schon an Frühsommertagen ein Bad wagen, ist das Wasser hier doch nicht so kalt wie in anderen, grösseren Seen. Die Fahrt durch die sanften Hügel des Bucheggbergs (oder «Buechibärgs», wie die Locals sagen) ist über weite Strecken trotz des «Bergs» im Namen angenehm. Doch ganz ohne «Stutz» (Steigung) gehts auch nicht, und der zieht sich. Dafür warten unterwegs spannende Stopps wie das Pomaretum (ein Obstgarten, in dem Apfelsorten gezüchtet werden) oder eine über 400 Jahre alte Nuss-Ölmühle. Zum Abschluss folgt ein versöhnliches Heruntersausen bis nach Büren an der Aare, wo das Postauto wartet.

Über den Berg

Durchs Gümligentäli nach Ostermundigen

Wer seine Fahrradtour mitten in Bern beginnen will, fährt ab Stadtzentrum Richtung Wankdorf und von dort auf der Route 64 beim Zentrum Paul Klee vorbei nach Gümligen. Bei einem ersten Halt beim Melchenbühl-Schulhaus bieten sich ein paar Runden auf dem grossen Rasenfeld oder eine Kletterpartie auf dem Schulhausspielplatz an. Anschliessend wird es noch sportlicher: Der Aufstieg zum Gümligenberg braucht etwas Kondition – oder aber einen E-Bike-Motor. Doch schon bald führt der Weg durch das wenig befahrene Gümligental rassig wieder abwärts bis nach Deisswil. Nach einem kurzen Abschnitt auf der stark befahrenen Strasse führt die Route zurück auf einen geschützten Veloweg in die Agglomeration. Immer noch Energie vorhanden? Dann gibts zum Abschluss ein paar Runden auf dem Pump Track bei der kleinen Allmend. Eine abwechslungsreiche Strecke für ambitionierte Bike-Kids!


Für Erlebnishungrige

Veloparks in der Stadt Bern: Übung macht die Biker:innen!

In den vergangenen Jahren ploppten sie überall in Bern auf: Bike-Parks oder Pump Tracks, auf denen kleine und grosse Menschen auf Rädern unzählige Runden drehen und wilde (oder weniger wilde) Stunts üben können. Das ist nicht nur ein nettes Sport- und Freizeitangebot der Stadt, sondern hat durchaus einen pädagogischen Hintergedanken: Auf den Velo-Freizeitanlagen sollen Kinder und Jugendliche spielerisch und vor allem abseits vom Strassenverkehr das Velofahren üben können. Durch die hier erlangten Fähigkeiten, so die Hoffnung, werden sie sich später auch im Strassenverkehr sicherer fortbewegen können. Vom erzieherischen Konzept merken die kleinen Biker:innen, Skater:innen und Trotti-Künstler:innen aber nichts: Sie dürfen einfach Spass haben. Ob auf dem Pump Track mit Hartbelag (zum Beispiel in der Lorraine oder auf der kleinen Allmend), in Naturparcours (Halenbrunnen oder im Viererfeld) oder im regelrechten «Verkehrsgarten» (Weyermannshaus).

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Swiss Bike Park Oberried

Auf eher unschweizerische Art wurde im Swiss Bike Park im idyllischen Oberried mit der grossen Kelle angerichtet. Das Gelände erstreckt sich auf rund 2’000 Quadratmetern, von der Anfänger:innen-Downhill-Strecke bis zur Steilwandkurve ist alles dabei. Beim Anblick des Mini-Pump Tracks, der mit einer Luftmatte gepolsterten Jump-Rampe und des Gelände-Trails werden nicht nur Kinderaugen gross – es gilt also, unbedingt genügend Zeit für den Besuch einzuplanen! Besonders familienfreundlich: Der Eintritt in den Bike Park ist kostenlos, einzig die Parkplätze sind gebührenpflichtig. Aber die ganz Sportlichen reisen sowieso mit dem Velo an!

Pflichtausflug für angehende Stuntleute

slowUp

Am alljährlichen slowUp Emmental Oberaargau ist das Strassennetz einen Tag lang so, wie es sich Velo-Fans in ihren kühnsten Träumen vorstellen: für den motorisierten Verkehr g-e-s-p-e-r-r-t! Insgesamt 30 Kilometer umfasst das Strassennetz, das dann dem umweltfreundlichen Langsamverkehr vorbehalten ist und entlang der Strecke warten überall vielseitige Rahmenprogramme. Kein Wunder also, zieht der slowUp (der Event findet übrigens in zahlreichen Regionen statt) jeweils viele Velo-Fans an. Ein Fest für Gross und Klein, Jung und Alt, Genussmenschen und Bewegungsenthusiast:innen.

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