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Eine Hand hält ein verlockendes Stück Schokolade von Läderach, umgeben von einer Auswahl an feinsten Schokoladenkreationen, die Genuss und Handwerkskunst suggerieren.

Bern – die Schokoladenstadt

Kaum jemand kann ihr widerstehen, der süssen Verführung der Schokolade. In Bern hat Schokolade Geschichte geschrieben und schreibt sie bis heute weiter. Mehrere Fabriken haben ihre Wurzeln in der Bundesstadt: Lindt, Tobler, Wander und Bloch. Mittlerweile prägen aber andere Marken die Berner Schokoladenszene.

Lindt

Rodolphe Lindt, der Sohn eines Apothekers, eröffnete 1879 in Bern eine kleine Konditorei. In seiner Schokoladenfirma Rod. Lindt & Söhne im Berner Matte-Quartier stellte er zunächst harte, bittere Schokolade her. Doch Lindt liess sich nicht entmutigen und experimentierte weiter, bis er eines Freitagabends die Conchiermaschine versehentlich übers Wochenende laufen liess.

Als er am Montag zurückkehrte, fand er eine wunderbar zarte Schokolade vor – der Beginn der einzigartig cremigen und weltberühmten Lindt-Schokolade. Rund 20 Jahre später verkaufte der Berner Chocolatier seine Fabrik an die Chocolat Sprüngli AG – die Geburtsstunde der heutigen Lindt & Sprüngli AG. Die Berner Fabrik führte Lindt noch bis 1905, vier Jahre vor seinem Tod.

Tobler

Sie ist weltberühmt und überall beliebt: die Toblerone. Ihren Ursprung hat der markante, dreieckige Schokoladenriegel in Bern. 1868 eröffnete der gebürtige Appenzeller Johann Jakob Tobler in Bern sein erstes Süsswarengeschäft – der Grundstein einer Erfolgsgeschichte. 1899 gründete er mit seinen Söhnen die Fabrique de Chocolat Berne, Tobler & Cie., die 1912 in die Chocolat Tobler AG umgewandelt wurde.

Theodor Tobler, Johanns Sohn, entwickelte 1908 gemeinsam mit seinem Cousin Emil Baumann die legendäre Toblerone, deren Name sich aus «Tobler» und «Torrone» (Nougat) zusammensetzt. Die Produktion blieb bis 1985 im Berner Länggass-Quartier, bevor sie nach Bern-Brünnen verlegt wurde. Das Matterhorn ziert das Logo der Toblerone und im berühmten Berg verbirgt sich ein Bär. Heute gehört die Marke zum internationalen Konzern Mondelez International.

«Mys Käthi schmöckt nach Schoggola, äs schafft bim Tobler z’Bärn; u mängisch byss i’s eifach aa, so han is ds Käthi gärn.»
Bernhard Stirnemann, Berner Troubadour

Wander, Suchard und Bloch

Philippe Suchard lernte 1814 an der Kramgasse in Bern die Kunst der Kakaoverarbeitung und gründete später in der Nähe von Neuenburg seine eigene Schokoladenfabrik, in welcher bekannte Marken wie Milka und Suchard Express ihren Ursprung hatten.

Der Chemiker Georg Wander eröffnete 1862 an der Münstergasse in Bern ein Labor, wo er ein Malzpräparat als Stärkungsmittel entwickelte. Sein Sohn Albert Wander ergänzte die Rezeptur mit Kakao – und erfand damit die bis heute beliebte Ovomaltine.

Camille Bloch, der seine Lehre bei Chocolat Tobler absolvierte, gründete 1926 seine eigene Firma «Chocolats et Bonbons fins Camille Bloch» in Bern. Knapp zehn Jahre später verlegte er die Produktion nach Courtelary und gründete die «Chocolats Camille Bloch SA». Der Durchbruch gelang mit der Erfindung von Ragusa, das bis heute das Aushängeschild des Unternehmens ist.


Schokoladige Erlebnisse in Bern

Von den Schokoladenpionier:innen bis zu den heutigen Meister-Chocolatiers – Bern bleibt eine Hochburg der süssen Kunst. Bei Tastings, Praliné-Workshops oder Schokoladentouren durch die Stadt lässt sich die «Bärner Schoggi» (Berner Schokolade) hautnah erleben.

«Chocolat Express» ins Maison Cailler

Der «Chocolat Express» fährt direkt von der Schweizer Bundesstadt nach Broc in die Gruyère-Region zum berühmten Maison Cailler. In nur einer Stunde und knapp zwanzig Minuten erreichen Reisende ohne Umsteigen die Haltestelle Broc-Chocolaterie. Dort öffnet sich die Tür zu einem mehrfach ausgezeichneten Museum, in dem Besucher:innen zwischen interaktiven Erlebnissen, kreativen Schokoladen-Workshops und einem Escape Room wählen können. Und am Ende wartet die Degustation – ein genussvoller Abschluss.



Einkaufen und Geniessen

Ein Brunch mit einer heissen Schokolade und einem «Pain au chocolat»? Ein Kaffee am Nachmittag mit Pralinées? Oder ein Einkauf bei Läderach, Tschirren, Beeler, Sprüngli oder Eichenberger für sich selbst oder die Liebsten zu Hause? In Bern gibts Schokolade an jeder Ecke.

Schokoladenbrunnen im Kursaal

Ein Brunch im Kursaal Bern im Restaurant Yù ist ein Genuss für alle Sinne. Gäste erwartet eine reichhaltige Auswahl an warmen und kalten Köstlichkeiten, begleitet von vielfältigen Kaffee- und Backspezialitäten, frischen Säften und einem Glas Prosecco. Besonders beliebt ist der Schokoladenbrunnen, an dem nicht nur Kinder begeistert Früchte und Süssigkeiten in flüssige Schokolade tauchen.

Trottinett-Ausflug mit Schokoladenworkshop

Wer gerne süssen Genuss mit sportlichen Aktivitäten verbindet, ist in Burgdorf genau richtig. Hier lernen die Teilnehmenden Spannendes rund um die Kakaobohne und die Vielfalt der Schokoladenarten. Im Anschluss können Schokoladehasen und andere kunstvolle Kreationen selbst gegossen werden. Wenn die Schoko-Kreationen vollendet sind und genügend «gschnouset» (probiert) wurde, steht Action auf dem Plan. Der abschliessende Trottinettplausch führt vorbei an idyllischen Bauernhöfen und durch malerische Weiler, mit herrlicher Weitsicht über die Landschaft.

Auch ein Abstecher in die Kambly Erlebniswelt im nahegelegenen Trubschachen lohnt sich: In der Schauconfiserie kann den Maîtres Confiseurs bei der Arbeit zugeschaut werden und im Fabrikladen finden alle garantiert ihr Lieblingsbiscuit im vielfältigen Sortiment.

Ein beliebtes Berner Mitbringsel ist das Berner Mandelbärli und es hat eine besonders süsse Geschichte: Ursprünglich wurde die Bärenform mit Schokolade ausgegossen – bis die Confiserie Glatz 1989 auf die Idee kam, sie mit feiner Kuchenmasse zu füllen und zu backen. Die Schokolade verschwand jedoch nie ganz: Heute gibts das Mandelbärli auch in einer Schokoladenversion.


Die Schokoladen-Meister

Kurz nach der Jahrtausendwende fanden Willi Schmutz und Martin Schwarz über das Kochen zur Schokolade. Ihre Kreationen, von Georg Bernardini (der bekannteste deutsche Premium-Bean-to-Bar-Schokoladenhersteller) mit sechs Kakaobohnen ausgezeichnet, gehören nicht nur zu den besten der Schweiz, sondern auch zur Weltspitze. Obwohl die Schokoladenmanufaktur von Nobile in Bätterkinden steht, betreiben sie seit mehreren Jahren an der Kramgasse 33 in Bern eine kleine, feine Schokoladenboutique – mitten im Herzen der Berner Altstadt.

«Die Gelassenheit und das familiäre Gefühl, das Bern ausstrahlt, passen perfekt zu unserer Firmenkultur. Wir sind stolz darauf, Teil der besten Schweizer Schoggikultur zu sein.»
Eva Werlen, Geschäftsführerin Nobile AG