10 Bern Highlights im September

Ein Katzensprung vom Eigerplatz in der Stadt Bern entfernt, befindet sich die traditionsreiche Villa Stucki. Umgeben von Bäumen und der Natur, fühlt es sich an, als würde hier die Zeit etwas gemächlicher vergehen. Ein super Ort also, für ein gemütliches Bistro. Das haben sich auch die Freundinnen Anya und Maura gedacht und hier im Sommer das Pop-up Bistro Ayna eröffnet. Am 6. September müssen wir uns von diesem Bijou mit leckerem saisonalem Essen und abwechslungsreicher Weinkarte leider bereits wieder verabschieden. Doch der Abschied hat es nochmals in sich: Am Samstag heisst es in der Villa Stucki «Pétanque und Sprudel» – ein gemeinsamer Abend mit Boule-Bahnen, Essen, Trinken und guten Gesprächen. Ab 22:00 Uhr wird die Villa zur Tanzfläche inklusive DJ. Ein würdiger Abschluss für dieses Sommermärchen im Quartier.

Traditionell steht im September in der Stadt Bern die Nachhaltigkeit im Zentrum – dies im Rahmen der Berner Nachhaltigkeitstage. Am 6. September werden diese mit dem grossen Eröffnungsfest eingeläutet. An diesem Tag wird der Bahnhofsplatz zwischen 11:00 und 17:00 Uhr für den Verkehr gesperrt. So entsteht Raum für eine belebte Flanierzone mit rund 30 Veranstaltenden, lokaler Kulinarik, einem bunten Kinderprogramm sowie lauschigen Konzerten. Beim Basteln von Seedbombs, einer Partie Pingpong oder einem Nähworkshop stehen dabei stets die Ideen für eine nachhaltigere Stadt im Fokus. Anschliessend gibts während zwei Wochen ein vielseitiges Programm in der ganzen Stadt.

Menschen der Generation X und älter erinnern sich sicherlich bestens an ihn: HD Läppli, die tollpatschige Kultfigur aus dem Fernsehen. Und wohl noch viel kultiger, eines seiner Fortbewegungsmittel – das Militärvelo. Dass die Technologie auch beim Zweirad Fortschritte gemacht hat, zeigt sich unter anderem bestens am 7. September am beliebten Velofestival «Hallo Velo!» auf dem Bundesplatz. Hier werden die neusten Modelle unseres Lieblingsfortbewegungsmittel in Szene gesetzt, es gibt einen Kids-Parcours, eine grosse Veloparade und spektakuläre Moutainbike- und Flatland-Shows. Auch Bern Welcome ist zusammen mit dem Druckvelo wieder vor Ort. Hier gibts Infos zur Veloregion Bern und die Möglichkeit, ein exklusives T-Shirt auf dem Siebdruckvelo bedrucken zu lassen.

Nur eine Woche später, am 14. September, steht das Velo auch im Oberaargau und Emmental wieder im Mittelpunkt. Dann nämlich findet der alljährliche Slow Up statt. An diesem Sonntag wird eine Strecke von insgesamt 38 Kilometern für motorisierte Fahrzeuge gesperrt. Das heisst: Strasse frei für Velo, Rollerblades, Skateboards, Rollstühle und Wanderschuhe! Und bei der Programmgestaltung sind den Teilnehmenden keine Grenzen gesetzt. So bestimmen alle selbst, wie schnell und lange sie die verkehrsfreien Strassen vorbei an malerischen Tälern und blumengeschmückten Bauernhäusern nutzen möchten – und das alles erst noch gratis. Gross und Klein, die zwischenzeitlich eine Pause einlegen möchten, sind in den zahlreichen Animationszonen entlang der Strecke bestens unterhalten.

Kaum ist er da, neigt sich der Sommer auch schon wieder dem Ende zu – jedenfalls, wenn es nach dem Berner Hausberg geht. Dort findet am 14. September nämlich das grosse Herbstfest statt. Ein Besuch des Fests mit der ganzen Familie ist für viele seit jeher eine beliebte Tradition – lassen wir diese also auch 2025 weiterleben. Von 10:00 bis 16:00 Uhr verwandelt sich das beliebte Naherholungsgebiet in einen kunterbunten Jahrmarkt mit Attraktionen und Spielen. So gibts beispielsweise das beliebte Kinderschminken, verschiedene kunstvolle Darbietungen auf der Bühne und eine Fülle an verschiedenen Spielen.

Was verkörpert Schweizer Traditionen besser als die Alpabzüge in der Region? Dann, wenn die prächtig geschmückten Kühe und Ziegen mit bimmelnden Glocken und die jauchzenden Landwirt:innen in ihren Trachten nach dem Alpsommer zurück ins Tal ziehen. Im September gibts gleich mehrere Möglichkeiten dieses Brauchtum mitzuerleben. So beispielsweise am 19. September in Sumiswald und Wasen im Emmental. Ebenso prachtvoll geschmückt, aber nicht direkt von der Alp kommen die Tiere, die am 15. September mitten durch die Bundesstadt spazieren. Dann nämlich findet die traditionelle «Sichlete» statt. Hier präsentiert der Berner Bauernverband der Bevölkerung ihre Tiere, Bräuche und die Produkte vom Alpsommer. Ziel des Umzugs und und somit das Festareal ist der Bundesplatz.

Bern hat das Glück, umgeben zu sein von wunderschönen Wandergebieten. Nach den Sommer-Wochenenden am Wasser freuen wir uns nun, auch diese wieder vermehrt zu entdecken – denn eine Herbstwanderung hat bei uns Tradition. Auf der Suche nach der idealen Route empfehlen wir einen Ausflug ins Napfgebiet. Der 1’406 Meter hohe Napf ist umgeben von einzigartigen Naturlandschaften, beeindruckender Aussicht und zahlreichen Wanderungen. Das Gebiet verbindet den Kanton Bern mit der UNESCO Biosphäre Entlebuch im Kanton Luzern und bietet somit eine breite Auswahl an Erlebnissen in der unberührten Natur.

Schweizer Traditionen bedeuten nicht nur Jodeln, Trachten, Wandern und geschmückte Kühe – auch unser weltweit bekanntes und geachtetes duales Bildungssystem hat schon lange Tradition. Die Berufslehre steht vom 17. bis 21. September auf dem Bern-Expo-Areal im Scheinwerferlicht. Dann finden nämlich die vierten zentralen Berufsmeisterschaften, die Swiss Skills 2025, statt. Über 1’100 junge Berufstalente aus mehr als 90 Berufen kämpfen in diesen Tagen in der Stadt Bern um den Schweizermeistertitel und damit um die Teilnahme an den Weltmeisterschaften. Nebst den packenden Berufswettkämpfen eignet sich ein Besuch auch für Jugendliche im Berufswahlprozess. Denn die Swiss Skills sind ein Ort, um Inspiration zu sammeln und Fragen zur Berufswahl zu klären.

Immer mehr Menschen sehnen sich nach den alten Zeiten – Geschichten am Feuer erzählen, das Abendessen aus selbstangebautem Gemüse anrichten und Dinge von Hand herstellen, statt online zu bestellen. Den Sehnsüchtigen, Romantiker:innen und Traditionsliebenden bringt die Brächete in Zäziwil am 24. September etwas von dieser Atmosphäre zurück. Am Markt kann zugeschaut werden, wie aus Flachs Leinenstoff gewonnen wird und wie damit eigene Produkte hergestellt werden. Übrigens: Gewusst, dass die Brächete auf der Berner Liste der lebendigen Traditionen aufgeführt ist? Es ist also ein Event voller Herzblut und Nostalgie.

Die aktuelle Sonderausstellung «Recht im Wandel: Gerichte und Gerichtete in der Thuner Geschichte» zeigt eindrücklich, dass nicht alle Traditionen es wert sind, beibehalten zu werden. Die interessante Ausstellung bringt den Besuchenden die bewegte Justizgeschichte Thuns näher – inklusive Blutgericht für besonders schwerwiegende Straftaten. Nicht nur Geschichtsinteressierte, sondern auch True-Crime-Fans werden im Schloss Thun unterhalten. In der Ausstellung werden anhand originaler Quellen reale Fälle und Schicksale sichtbar gemacht. Apropos True Crime: Im September erzählt der Berner Schriftsteller Matto Kämpf im Rittersaal des Schlosses zusammen mit dem Journalisten Urs Gilgen in drei Teilen Hintergründe zum berüchtigten Kehrsatz-Mord.