Richtig gute Gründe in der Berner Altstadt zu shoppen
Genug von «0815»-Shopping in hektischen Grossstädten? Ab in die Berner Altstadt! Denn das Bummeln durch das Unesco-Weltkulturerbe macht glücklich – und ist richtig entspannend.
Unter den Lauben
«Lädele» (Bummeln) an einem regnerischen Sommertag? In Bern braucht es dafür keinen Regenschirm! Mit ihren sechs Kilometer langen Lauben (Arkaden) besitzt die Schweizer Bundesstadt eine der längsten gedeckten Shopping-Promenaden Europas. Vom Bahnhof bis zur Nydeggbrücke kann so praktisch ohne Unterbruch unter Dach flaniert werden. Wenn die Frisur auch bei Wind und Wetter noch perfekt hält, verdankt man das also nicht unbedingt dem Haarspray, sondern vielmehr den cleveren Architekten des Mittelalters (wir schicken ein Dankeschön in den Himmel!). Genauso hilfreich sind die Lauben an sonnigen Sommertagen – dann nämlich spenden sie Schatten und angenehme Kühle. Praktisch, oder?
Perlen der Unteren Altstadt
In der Oberen Altstadt sind viele internationale Ketten wie Zara, Mango oder The Body Shop zu finden. Richtig besonders aber sind die Läden in der Unteren Altstadt, vom «Zytglogge» (Zeitglockenturm) abwärts: Hier gibts unzählige Boutiquen und Ateliers mit lokalem Design, kulinarischen Köstlichkeiten und Trouvaillen zu entdecken, die man in anderen Schweizer Städten vergeblich sucht. Wer etwas Originelles, Einzigartiges und vielleicht auch ein bisschen Kurioses sucht, wird hier bestimmt fündig. Viele Geschäfte gibts nur in Bern – wie beispielsweise das Atelier «Art of scent» der Berner Parfümeurin Brigitte Witschi. Aus 34 Essenzen können Besuchende hier ihre ganz persönlichen Düfte zusammenstellen.
Typisch Bern
Schweizerfahnen, Kuhglocken und Kühlschrankmagnete sind ja schön und gut – landen aber wohl alle früher oder später im Estrich, im Brockenhaus, oder gar im Abfall. Berner Souvenirs sind einen Touch kreativer und origineller – «typisch Bern» halt. Das neue Badeset «Marzilian» ist beispielsweise perfekt für einen heissen Tag am Wasser. Oder wie wärs mit den Berner Seifenbärli, welche Simone Mosimann in ihrer Seifenmanufaktur blubb mit viel Herzblut kreiert? Oder lieber das «aarewasser», das Berner Parfüm, inspiriert von der grünblauen Aare? Eine Schleife drum, und die Schwiegereltern sind mit diesem originellen Gruss aus Bern im Nu um den Finger gewickelt.
Instagrammable
Shopping in Bern ist «very instagrammable». Und das finden nicht nur wir, denn bei einer Auswertung der Londoner Tageszeitung Evening Standard hat sich Bern den Titel «the most instagrammable winter city» geholt – dies sogar noch vor Orten wie Aspen oder Zermatt! Die verwinkelten Gassen, mittelalterlichen Sandsteingebäude und charmanten Gewölbekeller der Unesco-gekürten Altstadt geben halt definitiv eine hollywoodreifere Kulisse ab als riesige Shoppingcenter oder moderne Promenaden – in jeder Jahreszeit. Perfekt also für Hobbyfotograf:innen und all jene, die zwischen zwei Shops kurz ein neues Profilbild knipsen möchten.
«Nume nid gsprängt»
Shopping ist Stress? Nicht in der «Hauptstadt der Gemütlichkeit»! Hier tickt die Uhr langsamer als anderswo – und das ist sogar wissenschaftlich belegt. Laut einer Studie der ETH Zürich legen Berner:innen beim Gehen durchschnittlich 1.354 Meter pro Sekunde zurück. In Zürich sind es 1.442, pro Minute liegen dort somit 5.3 Meter mehr drin als in der Bundesstadt. Das mag am berühmten Berner Motto «Nume nid gschprängt» (Nur mit der Ruhe) liegen. Berner:innen sind aber nicht einfach nur langsam, wie es oft mit einem Augenzwinkern heisst. Sie nehmen sich einfach gerne Zeit. Und darum sind auch Ladenbesitzer:innen fast immer für einen Schwatz zu haben. Entschleunigendes Slow-Shopping – klingt doch wohltuend, oder?
Paradies für Bier-Fans
Lässt sich die Begleitung nur mit Murren und Knurren zu einem Shoppingtag überreden? Das Extra-Argument, das wohl viele Shoppingmuffel überzeugen könnte: Bern ist die Bierhauptstadt der Schweiz! An jeder Ecke wird die Liebe zu (Craft)-Bier zelebriert. So sind beispielsweise im wunderschönen Gewölbekeller der Bierbar «OnTap» an der Rathausgasse 53 jeweils zwölf Craft-Beer-Sorten angezapft. Nur ein paar Meter weiter lädt das Biercafé «Au Trappiste» zum Ausprobieren und Fachsimpeln ein. Und das Alte Tramdepot beim BärenPark, Restaurant und Brauerei zugleich, serviert Bierkreationen bei traumhafter Aussicht auf die Altstadt. Shopping und Bier kombiniert, klingt doch nach einer Win-Win-Situation, oder?
Zwischenstopp
Wir finden: Verschnaufen und Verweilen macht nirgendwo so viel Spass wie in der «Hauptstadt der Gemütlichkeit»! Lauschig, charmant, herzlich, authentisch – mit diesen Worten beschreiben Gäste aus aller Welt auf TripAdvisor die zahlreichen Lauben- und Kellercafés der Berner Altstadt. Tür an Tür mit den Boutiquen und Geschäften lässt sich an jeder Ecke ein schaumiger Cappuccino oder ein feines «Apéroplättli» geniessen. Ein grosser Pluspunkt im Vergleich zu anderen Schweizer Grossstädten: Das Ambiente ist dank der Mischung aus typisch Berner Gemütlichkeit und «Savoir vivre»-Mentalität (der Nähe zur Romandie sei Dank!) schön tiefenentspannt.
Überraschend kreativ
Warum soll es immer Paris, Mailand oder New York sein? Was viele nicht wissen: Die Berner Modeszene ist überraschend kreativ, vielseitig und innovativ. Das beweist beispielsweise der Laufmeter im Kornhausforum mit einer einzigartigen Modeschau auf der Gasse. Jeweils im Mai wird in der Unteren Altstadt der rote Teppich ausgerollt, links und rechts Zuschauerstühle aufgestellt, und Models präsentieren mitten im Unesco-Weltkulturerbe die Frühlings- und Sommerkollektionen der Berner Designer:innen. Fashionistas haben also definitiv einen Grund, der Berner Altstadt einen Besuch abzustatten.
Openair-Museum
Was hat die Berner Altstadt mit dem Taj Mahal, Machu Picchu und den Pyramiden von Gizeh gemeinsam? Auch sie ist Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Wer durch die mittelalterlichen Gassen flaniert, fühlt sich ein bisschen wie in einem riesigen, belebten Openair-Museum. Sandsteinfassaden, alte Gewölbekeller, enge Gassen, historische Türme, gut erhaltene Patrizierhäuser und zahlreiche Brunnen: Hier sieht vieles noch so aus wie im 12. Jahrhundert. Auf dem Einkaufsbummel gehts vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Berner Münster, dem Zytglogge (Zeitglockenturm) oder dem Einstein Haus. Auch die meisten Boutiquen befinden sich in Gebäuden, die im Mittelalter errichtet wurden und heute unter Denkmalschutz stehen.
Überraschung Underground
Die Architekten des alten Berns bauten im Mittelalter beidseits der breiten Gassen unter jedes Haus einen Vorratskeller, um ebendiese vor Bränden zu schützen. Heute machen diese typischen Sandsteinkeller das Flanieren in der Berner Altstadt zum einzigartigen Erlebnis. Dort, wo früher Getreide, Gemüse und Wein gelagert wurden, gibts heute unzählige charmante Restaurants, Boutiquen und Ateliers zu entdecken. So manche Menschen staunen, wenn sie durch eine auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Holzklappe die Treppenstufen hinabsteigen und sich dort ein neues Universum auftut – das gefällt!