Berta Fernández-Alfaro, Internationale Organisation für Migration
Berta Fernández-Alfaro ist die Missionschefin des Koordinationsbüros der Internationalen Organisation für Migration (IOM) für die Schweiz und Liechtenstein. Die IOM in Bern, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feiert, mag zwar eine kleine internationale Organisation sein, ihre Themen sind jedoch von globaler Wichtigkeit.
Artikel veröffentlicht im Infoletter März 2024.
Berta Fernández-Alfaro ...
... wurde unweit von Bern, in Freiburg im Breisgau (Deutschland), geboren. Da sie jedoch in Valencia aufgewachsen ist und die spanische Staatsbürgerschaft besitzt, sieht sie sich selbst eher als meditterran.
... kam 2021 nach Bern, um ihre Stelle als Missionschefin bei der IOM, Koordinationsbüro für die Schweiz und Liechtenstein, anzutreten.
... praktiziert in ihrer Freizeit gerne Yoga, geht tanzen, fotografiert, besucht Museen, geht auf Konzerte, liest und hört Podcasts.
10 Fragen an Berta Fernández-Alfaro
Wofür sind Sie zuständig?
Neben der Leitung des Berner Büros und der 25 Mitarbeitenden bin ich für die Kontakte zu den wichtigsten Schweizer Ansprechpartnern auf Bundes- (SEM, EDA, DEZA), Kantons- (Migrationsbehörden) und Stadtebene verantwortlich. Dazu gehört die gezielte Ressourcenmobilisierung für Aktivitäten in der Schweiz und in Liechtenstein, aber auch für humanitäre Notfälle oder Migrations-Governance-Projekte im Ausland in Abstimmung mit der IOM-Zentrale in Genf und in den Aussenstellen.
Um gemeinsame Ziele zu erreichen, arbeite ich mit dem Schweizer Privatsektor, den Botschaften und der in der Schweiz vertretenen Diaspora zusammen. Schliesslich betreibe ich Sensibilisierung und Lobbyarbeit zum Thema Migration bei öffentlichen Veranstaltungen, in den Medien oder im Parlament.
Auf welche Projekte freuen Sie sich im Moment besonders?
Im Jahr 2024 feiern wir unser 30-jähriges Bestehen in Bern mit einer Fotoausstellung des Fotojournalisten Darrin Zammit Lupi im Kornhausforum in Bern (16. Februar bis 17. März), die danach ins Staatssekretariat für Migration (SEM) umziehen wird, und einer weiteren Fotoausstellung in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Zollmuseum (April-Oktober 2024, Gandria, bei Lugano).
Darüber hinaus haben wir gerade eine finanzielle Unterstützung vom SEM für das Familienzusammenführungsprogramm erhalten, mit dem wir eine geschätzte Zahl von 200 Personen unterstützen werden (d. h. 120 Migranten im Rahmen der Familienzusammenführung, 20 Migranten mit humanitärem Visum sowie 60 Migranten, die Informationen und eine Überweisung benötigen).
Darüber hinaus arbeiten wir mit dem UN Global Compact zusammen, um im Juni 2024 einen Dialog über Migration mit dem Privatsektor zu führen (die Agenda wird hier veröffentlicht). Schliesslich wird der Generaldirektor der IOM in der zweiten Jahreshälfte 2024 zu einem offiziellen Besuch auf hoher Ebene kommen, um sich mit Bundesrat, SEM, EDA und DEZA zu treffen.
Was hat Sie bei Ihrer Ankunft in Bern am meisten überrascht?
Ich wurde 1971 geboren. Als ich 2021 nach Bern kam, stellte ich überraschend fest, dass mein Geburtsjahr mit dem 50. Jahrestag der Erlangung des Stimm- und Wahlrechts für Schweizer Frauen zusammenfiel.
Was schätzen Sie an Bern?
Die Tatsache, dass sie eine UNESCO-Hauptstadt ist, mit grossartigen Museen und Kultur, vielen Yogastudios und der Aare als hervorragender Achtsamkeitserinnerung («sei präsent, geh mit dem Fluss»).
Wie in Bern entspannen Sie sich am liebsten von der Arbeit?
Ich gehe mehrere Tage in der Woche ins Fitnessstudio und besuche gerne verschiedene Cafés und Restaurants in der Altstadt und in der Nähe meines Arbeitsplatzes, wie zum Beispiel das Adrianos, Froh-Sinn, Jul, Luciano's, Casino, Steinhalle oder Kirchenfeld.
Was sind die Gemeinsamkeiten zwischen Ihrer Kultur und der Kultur in Bern?
Die hohe Lebensqualität und das langsamere Tempo, das menschliche Kontakte und interessante Gespräche bei einem Aperitif ermöglicht.
Was wissen Sie bereits, was Sie vermissen werden, wenn Sie Bern (oder die Schweiz) verlassen?
Wahrscheinlich das Gefühl, in Sicherheit zu sein, unglaubliche Bergluft zu atmen und frisches Bergwasser aus dem Wasserhahn zu trinken.
Was steht noch auf Ihrer «To-Do-Liste»?
Der Besuch der Jungfrau und der historischen St. Galler Bibliothek, nochmals nach Zermatt reisen und eine Schlittenfahrt auf dem Berg.
Was raten Sie Neuzugezogenen in Bern?
Holen Sie sich ein Halbtaxabonnement für Züge, um viel in der Schweiz zu reisen, kaufen Sie sich ein Schlauchboot für die Aare, und nehmen Sie sich eine Wohnung mit Aussicht (Berge oder Altstadt) – es lohnt sich. Ich würde auch empfehlen, an den von verschiedenen Botschaften organisierten Diplomat:innentreffen teilzunehmen, denn das ist eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen.
Was war eine der wichtigsten Begegnungen während Ihres Aufenthalts in der Schweiz?
Kurz nach meiner Ankunft in Bern ass ich im selben Restaurant zu Mittag, in dem auch Herr Bundesrat Cassis und Frau Bundesrätin Keller-Suter mit ihren Mitarbeitenden speisten, und so ging ich auf sie zu und stellte mich ihnen vor.
Von wem möchten Sie als nächstes etwas erfahren?
Aamir Shouket, Botschafter von Pakistan.
Kontakt Berta Fernández-Alfaro
E-Mail: bfernandez@iom.int
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