Philippe Cerf, Botschaft von Frankreich

Artikel veröffentlicht im Infoletter September 2021.

Es ist genau so, wie es mein Kollege Bill Longhurst gesagt hat: Es gibt keinen typischen Tag. Bei meiner Arbeit geht es darum, Anfragen der Behörden in Paris zu beantworten oder bei den Kollegen im Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten vorstellig zu werden, um ihnen den französischen Standpunkt darzulegen, und die Meinung der Schweiz einzuholen. Auch pflege und knüpfe ich Kontakte mit schweizerischen oder ausländischen Kollegen — häufig bei einem gemeinsamen Mittagessen.

Andererseits befasse ich mich aber auch oft mit Fragen der Personalverwaltung. Und vertrete ich den Botschafter, so nehme ich in seinem Namen an Veranstaltungen teil, wie etwa jüngst am 1. August am Empfang des Berner Stadtpräsidenten oder aber am internationalen Filmfestival von Locarno.

Auf die anstehenden Kulturprojekte in französisch-schweizerischer Zusammenarbeit.

Dass der Arbeitstag oft schon um 18:00 Uhr endet und dass es am Abend kaum soziale Aktivitäten im beruflichen Rahmen gibt.

Die Gebäude der Altstadt, die alten Häuser und religiösen Gebäude, die Plätze und Strassen sowie das Aareufer.

Die Öffnungszeiten der Restaurants könnten etwas flexibler gestaltet werden und an den Sonntagen könnte in der Stadt etwas mehr los sein. Aber irgendwie gehört das auch zum Charme von Bern.

Das Aareufer zwischen Bern und Muri, eine Strecke, die ich am Wochenende gerne gehe. Entweder gehe ich von zu Hause aus los oder ich laufe die Strecke nach Hause. Ich mag auch das Mattequartier, wo sich mein Lieblingsrestaurant befindet, und natürlich den Bundesplatz, die Lunge der Stadt, wenn nicht sogar des Landes.

Als eine Ode an die Ruhe und Entspanntheit. Letztlich: die Weigerung, sich aufzuregen.

Die Berge, das ganze Berner Oberland und besonders die Jungfrau und das Stockhorn, aber auch das majestätische Matterhorn. Auch den wunderschönen und nahe an Bern gelegenen Thunersee werde ich vermissen. Er hat so viel zu bieten und ich habe an seinem Ufer ein wunderbares Hotel gefunden, wo wir sehr oft Gast sein durften.

Mit dem Glacier-Express und dem Bernina-Express fahren.

«Guutsooo?»... Nicht ich benutze diese Wort, sondern die Kellnerinnen im Restaurant, meist mit einem italienischen oder balkanischem Akzent, um mich zu fragen, ob mir das Essen geschmeckt hat.

Doris Frick, Botschafterin von Liechtenstein.

Anmerkung der Redaktion: Das Portrait von Botschafterin Doris Frick wurde im Infoletter Mai 2022 veröffentlicht. Der Infoletter Februar 2022 portraitierte Rim El Memmi, Botschaft von Tunesien.

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