10 Bern Highlights im November

Im Emmental wirds spannend und geheimnisvoll, denn mit den Krimitagen Burgdorf steht wiederum das grösste Krimifestival der Schweiz an. Vom 1. bis 10. November stehen in der Zähringerstadt zum 16. Mal Mord, Totschlag und schwarzer Humor im Mittelpunkt. In der diesjährigen Ausgabe der Krimitage dreht sich beim vielseitigen Programm in den Kulturinstitutionen, im Schloss, der Stadtbibliothek und den Restaurants alles um das Motto «Eingelocht». Ob eingelocht beim Golfen, im Gefängnis oder auch im Sarg unter der Erde – dieses Motto verspricht vielseitige Krimigeschichten. Ebenso divers ist das Programm: Von «True Crime»-Veranstaltungen über Theater, Lesungen bis zu Tanz und Comedy ist alles dabei. Und wer vor lauter Staunen und Rätseln eine trockene Kehle hat, schaut am besten in der Krimibeiz im Casino Burgdorf vorbei.

Was gibts bei «Huduwätter» (stürmischem Wetter) besseres, als mal wieder etwas Ordnung in die Wohnung zu bringen? Wem die Wohnung zu ambitioniert ist, kann sich ja mal ans Aufräumen und Ausmisten des Kleiderschranks wagen. Dann fallen vielleicht zwei ähnliche Rollkragenpullis in herbstlichem Orange auf aber die dazu passende Jeans fehlt? Kein Problem! Am 2. November lädt der genossenschaftlich organisierte Mitmachladen «Güter» zum grossen Kleidertausch. Vorbeikommen können alle und dann wird getauscht, was das Zeug hält. Wer weiss, vielleicht braucht ja jemand den orangen Pulli und hat eine Jeans zu viel? Interessierte können mit oder ohne Kleider auftauchen und sich auch im Laden umschauen. Wer etwas mitbringt, sollte sich auf maximal zehn schöne Teile beschränken.

Flugzeuge und die Vorstellung vom Fliegen sind für viele faszinierend. Die Filmwelt und das Eintauchen in Geschichten sind ebenfalls fesselnd. Die Kombination dieser beiden kann also nur gut kommen. Das beweisen die zahlreichen erfolgreichen Filme zum Thema wie Grounding, Sully, Catch Me If You Can, Flight und natürlich Top Gun. Der Flughafen Bern legt noch einen drauf und zeigt diese und weitere Aviatik-Klassiker aus Hollywood in aussergewöhnlicher Lokalität. Vom 7. bis 16. November verwandelt sich der Flugzeug Hangar des Flughafens jeweils donnerstags bis samstags in ein Kino. Die perfekte Möglichkeit, um dem wechselhaften Novemberwetter zu entfliehen und trotzdem eine Alternative zum ewigen Heimkino. Der Kühlschrank steht zwar nicht um die Ecke, dafür sorgt das Team im Hangar fürs leibliche Wohl.

Lust mal wieder etwas das erste Mal zu erleben? Dann gilt es, sich unbedingt den 8. bis 10. November vorzumerken. An diesem Wochenende findet in der Mobiliar Arena in Gümligen nämlich der Berne World Cup statt – das einzige Degen-Weltcupturnier in der Schweiz. Den weltbesten Degenfechtern* beim Duell zuzuschauen wird für viele wohl ein Novum sein. Teilnehmende aus rund 60 verschiedenen Nationen treten in Gümligen in den unverkennbaren Anzügen und Masken gegeneinander an. Dabei gilt es innerhalb von maximal neun Minuten das Gegenüber mit der Spitze des Degens an gültigen Körperstellen zu treffen. Wer zuerst 15 Punkte hat, gewinnt das Duell. Wir finden: ein hochspannender Zeitvertreib an einem Herbstwochenende.

«Dale a tu cuerpo alegría Macarena. Heeeey Macarena». Dass diese Liedzeile von der Band Los del Rio ist, wissen wohl die wenigsten. Wie die entsprechenden Tanzbewegungen dazu funktionieren, wird einem Grossteil bekannt sein. Tanzen verbindet und versprüht Freude. Auch wenn sich die Traditionen diesbezüglich weltweit unterscheiden, ist eine Kultur ohne Tanzen überall unvorstellbar. Die neue Ausstellung «Dance!» des Museums für Kommunikation widmet sich ab dem 8. November genau diesem Phänomen: der besonderen Kraft der rhythmischen Bewegung, der Verknüpfung von Tanz und (Jugend-)Kulturen und wann die Bewegung im Takt der Musik auch mal für rote Köpfe sorgt oder irritiert. Vom klassischen Wiener Walzer bis zu modernen Tiktok-Trends – beim Besuch von «Dance!» tauchen Besuchende ins Universum einer der schönsten Zeitvertriebe der Menschheit.

Welche Instrumente spielen alle in einem Symphonieorchester? Aus welchem Blechblasinstrument kommt der tiefste Ton? Wie halte ich einen Taktstock korrekt? Wie fühlt es sich an, auf einer Geige zu zupfen? Diese und noch viele weiteren Fragen werden beim ersten Erlebnistag des Berner Symphonieorchesters «Das Casino brummt» am 24. November nicht nur beantwortet, sondern können gleich selbst erfahren werden. Von 11:00 bis 13:45 Uhr öffnet das Casino Bern zusammen mit dem Berner Symphonieorchester die Türen für Gross und Klein. Die Teilnahme an den unterschiedlichen Workshopangeboten ist gratis und ohne Anmeldung möglich. Wer im Anschluss die kennengelernten Instrumente in Aktion sehen und hören will, besucht das Familienkonzert «Nacht».

Damit wir auch im Herbst zu etwas Vitamin D kommen, bietet sich ein idyllischer Herbstspaziergang in der Region Bern an. Die Auswahl an möglichen Strecken ist umfassend. In Laupen kann beispielsweise den Spuren der Römer gefolgt werden, in Lanzenhäusern begleiten historische Spycher die Spazierenden und in Berken im Oberaargau versteckt sich unterwegs der idyllische Steinbachweiher. Auch die Stadt Bern hat einige tolle Spaziergänge zu bieten. Wann sind Berner:innen zum Beispiel zuletzt auf den Gurten gelaufen, ohne dabei einen Festivalbändel am Arm zu tragen? Übrigens: Sollte das Wetter mal nicht so mitmachen, muss das die Stimmung überhaupt nicht trüben. Im Gegenteil! Wer erinnert sich daran, wie viel Spass es macht, mit Gummistiefeln in Regenpfützen zu springen?

Herbstwetter kann wunderschön sein, klar. Aber dennoch packt uns das Fernweh in der Zeit, in der die Tage wieder kürzer werden, vermehrt. Wie schön wäre es beispielsweise mit der legendären Strassenbahn die Quartiere San Franciscos zu entdecken? Zwar keine Fahrt in den berühmten «Cable Cars», aber einen Ausflug in die kulinarische Welt der amerikanischen Stadt verspricht ein Besuch im Berner Restaurant Steinhalle. Im Oktober gehts im mit 17 Gault Millau Punkten und einem Michelin Stern ausgezeichneten Restaurant nach San Francisco und Napa Valley. Übrigens: Wer ausgezeichnete Küche ab und zu geniessen möchte, ist in der Region Bern genau richtig. Hier gibts einige Adressen für Feinschmecker:innen.

Machen wir uns nichts vor: Manchmal können uns der Nebel und die Regentage auch die Motivation nehmen, das Haus zu verlassen. Um die Zeit auch bei «Huduwätter» (Schlechtwetter) zu geniessen, empfehlen wir einen Spieleabend unter Freund:innen oder mit der Familie. Beim gemeinsamen Spielen geht das schlechte Wetter im Nu vergessen und die Partien können so actiongeladen sein, dass die Spielenden am Schluss das Gefühl haben, sie wären woanders, als in den warmen «Stubä» (Wohnzimmer). Besonders gesellig ist das Berner Spiel «Löu» – beim Kartenspiel stehen berndeutsche Schimpfwörter wie «Glünggi» (Tollpatsch) und «Sürmu» (frecher Mensch) im Mittelpunkt.

Wir behaupten: Jede Person hat sofort ein Bild im Kopf, wenn sie Zibelemärit hört. Ob noch als kleiner Knirps die Grossen mit Konfetti bewerfen, schon etwas älter (wenn auch nicht weiser) die Nacht am Zibele-Rave durchtanzen oder mit der Familie an den Marktständen schön geflochtene «Zibelezüpfe» (Zwiebelzopf) einkaufen. So hat jede:r eine ganz eigene persönliche Verbindung mit diesem schönen Fest, das offiziell als «lebendige Schweizer Tradition» gelistet ist. Und als echte:r Berner:in spielt das Wetter keine Rolle – egal ob Sonne, Regen, Wind oder Schnee: Am 25. November ab sechs Uhr füllen sich die Gassen der Altstadt und das bunte Treiben kann beginnen. Den November lassen wir also mit einer Wochenendverlängerung par excellence ausklingen, bevor die Adventszeit Einzug hält.