Alleine in Bern: Unsere Tipps für Solo-Erlebnisse
«I bruch nid viu. Nur es Date mit mir säuber», singt der Berner Sänger Edb und vermittelt, wie schön die Zeit mit sich selbst sein kann. Ob gewollt oder nicht – beispielsweise durch den Umzug oder Businesstrip nach Bern – ein solcher Solo-Ausflug kann wunderschön sein. Für das nächste Erlebnis alleine in Bern, haben wir charmante, feurige oder einfach entspannte Ideen gesammelt.
Blinddate Kultur
Bei diesem Blinddate sind nicht nur die Menschen der Verabredung unbekannt – auch der Ort wird erst am Tag des Geschehens bekannt gegeben. Per SMS erhält jede Person den Standort des Gruppen-Treffpunkts in der Nähe der Institution. Um 19:00 Uhr startet dann die Führung und das Geheimnis, um welchen Berner Kulturbetrieb es sich handelt, wird gelüftet. Dabei geht es auch darum, die Führung auf kreative Art mitzugestalten und sich auf Unerprobtes einzulassen. Genau richtig für den Ausflug mit sich selbst. Am anschliessenden Apéro wird mit den Mit-Erforscher:innen auf das Erlebte angestossen. Wir finden: Ein super Tagesabschluss, beispielsweise nach einem anstrengenden Kongresstag weg von daheim.
Besuch einer Lesung
Wenn die Berner:innen etwas können, dann ist es gut mit Worten umgehen und packende Bücher schreiben. Lukas Hartmann, Sabine Reber, Jeremias Gotthelf und Pedro Lenz sind nur einige der bekannten Schriftsteller:innen aus der Region. Wenn wir Zeit alleine verbringen, ist das deshalb auch gerne mal mit einem spannenden Roman, am Ufer des Egelsees, mit den letzten Sonnenstrahlen im Gesicht. Wer sich für Literatur interessiert, aber auch Lust auf Gesellschaft und Unterhaltung hat, ist bei einer Lesung bestens aufgehoben. Hier wird nämlich alles kombiniert: beste Literatur, spannende Podiumsgespräche und gute Gesellschaft. Interessiert? Dann unbedingt durch die Terminkalender der Kulturlokale stöbern. Lesungen gibts immer wieder quer in der ganzen Stadt: vom Wartsaal über das Lehrerzimmer, die Dampfzentrale, dem Ono bis zur Buchhandlung Stauffacher.
Spaziergang in der Natur
Muss nach einem anstrengenden Arbeitstag der Kopf durchgelüftet oder die Eindrücke einer spannenden Stadtführung verarbeitet werden? Dann gibts nichts Besseres als einen Ausflug in die Natur. Bei einem ausgiebigen Spaziergang in einer der grünsten Hauptstädte Europas oder den umliegenden Regionen geht das bestens. Die vielfältige Landschaft lässt sich wunderbar spazierend entdecken und lässt sich ideal mit der benötigten Me-Time verbinden. Denn wo sonst lässt es sich besser in Gedanken versinken oder den Tag Revue passieren lassen, als beim nahezu meditativen Umherlaufen mit Blick auf den Berner Hausberg Gurten, die türkisblaue Aare oder die Felder und Wälder der Region? Unser Tipp: Nebenbei je nach Saison auch mal Kastanien sammeln, blühenden Löwenzahn pflücken oder die Spuren im Schnee verfolgen – so lässt es sich stundenlang spazieren.
«Nur» spazieren ist zu wenig Herausforderung? Dann heisst es Wanderschuhe und Rucksack packen und auf in den Naturpark Gantrisch oder den Oberaargau. Dort warten zauberhafte Wanderungen über Stock und Stein.
Geführte Biertour oder auch ohne Tour ins «Fübi»
Haben bereits alle Freund:innen Pläne geschmiedet, die Arbeitskolleg:innen machen Überstunden und auch sonst findet sich niemand fürs «Fübi» (Feierabendbier)? Macht nichts. Wir schlagen vor, einfach alleine im Lieblingslokal etwas trinken zu gehen. In Bern gibts viele Bars, beispielsweise unter den «Lauben» (Arkaden), die sich hervorragend für «People Watching» (Leute beobachten) eignen. Oder ein Buch zum Lesen mitnehmen oder Stift und Notizbuch, um endlich mal die Gedanken niederzuschreiben und ein paar Skizzen anzufertigen. Wer doch gerne mit anderen anstossen und plaudern möchte, kann sich der Berner Biertour anschliessen. Dabei werden mit einer Gruppe Bierliebhaber:innen und einem Biersommelier vier Bars in Bern besucht. Selbstverständlich gehört eine Degustation pro Lokal dazu aber auch spannende Anekdoten und Fakten zum Thema.
Spieleabend unter Unbekannten
Wer Spieleabend hört, denkt wohl nicht als erstes an eine Beschäftigung alleine und wenn, dann mit einem Kreuzworträtsel oder Sudoku. Das muss aber so nicht sein. Wer gerade einige Tage alleine in der Bundesstadt verbringt oder neu hier ist und Anschlussmöglichkeiten sucht, schaut am besten bei einem Spieleabend vorbei. So finden beispielsweise regelmässig Brändi-Dog- oder Tichu-Turniere (das Kult-Kartenspiel aus Bern) in Bars und Lokalen der Stadt wie dem Malso beim Bahnhof statt. Ein besonderer Spiele-Ort befindet sich in der Rathausgasse. Zwischen den besten Bierbars Berns liegt nämlich das Drachenäscht – DER Spieleladen in Bern. Hier findet circa alle zwei Monate an einem Freitagabend eine Spielenacht statt. Aber Achtung: Der Anlass ist sehr beliebt und mehr als 100 Spieler:innen dürfen nicht rein – pünktliches Erscheinen empfiehlt sich also.
Wer bei einem Spielabend eine neue Spielcrew gefunden hat und noch nach passenden Spielen sucht, wirft am besten einen Blick in unseren Online Shop. Hier gibts eine bunte Auswahl an Berner Spielen.
Besuch oder Workshop im Stiftsgarten Bern
Dem Kochen wird etwas Meditatives nachgesagt. Und wers gut macht, wird mit einem leckeren Geschmackserlebnis belohnt. Wer mal die eigenen Herdplatten verlassen und sich auf etwas Neues einlassen möchte, ist bei einem Kochkurs im Stiftsgarten genau richtig. Auch die Anmeldung alleine ist überhaupt kein Problem. Willkommen sind alle, die sich für die Natur, Kräuter und Kochen interessieren. Es gibt verschiedene Workshops – zum Beispiel mit Kräutersammeln vor dem Kochen. Aber auch Nicht-Kocherlebnisse werden angeboten. Ganz besonders gefällt uns der Offene Stiftsgarten. Dabei werden die Pforten zur Stadtoase an definierten Tagen und Zeiten geöffnet. Ob zum Entspannen über den Mittag, zum Buch lesen am Abend oder um sich mit anderen Gartenfreund:innen austauschen – es hat Platz für alle. Kraut und Rüben halt, eine wilde Durchmischung.
Kinobesuch
Rechts und links bleiben die Plätze frei. Bei jeder Person, die neu den Saal betritt, kommt der Gedanke: «Nicht neben mich setzen. Sonst merkt sie, dass ich allein bin.» Dann geht das Licht aus und die Welt rundherum wird still – genau wie die fiesen und unnötigen Gedanken und es ist einfach nur schön, in das Abenteuer auf der Leinwand einzutauchen. Bern bietet eine grosse Auswahl an Kinos. Eines unserer Lieblinge: das Kellerkino. Klein, inmitten der UNESCO-gekürten Altstadt und mit ausgewählten und oftmals ausgezeichneten Filmen versprüht es einen besonderen Charme. Wir sind sicher: Schräge Blicke beim Alleingang gibts hier nicht. Viel eher lösen die Indie-Filme in der Pause auch einmal eine angeregte Diskussion an – auch mit Noch-Unbekannten.
Kreativkurse
Kreativ alleine ging schon immer. Schliesslich waren Van Gogh oder Frida Kahlo auch nicht immer von ihren Liebsten umgeben. In Bern kann die kreative Ader bei allerlei Angeboten ausgelebt werden. Ein guter Ort dafür sind die vielfältigen Kurse an der Schule für Gestaltung: Hier gibts von Aquarellmalen bis Töpfern alles. Ein Geheimtipp für Kreative ist das regelmässig stattfindende Drink and Draw. Dabei wird der Kunst der Aktmalerei in einer frei zusammengewürfelten Gruppe beim gemütlichen «Fübi» (Feierabendbier) in einer Bar oder einem Museum Aufmerksamkeit geschenkt. Näh-Interessierten empfehlen wir hingegen den Besuch der Bazaar Nähstube in der Unteren Altstadt. Ob Lai:in oder Profi – zwischen farbigen Stoffmustern, Rüschen und Pailletten können sich alle kreativ ausleben.
Alleinsein kann super sein, doch manchmal besteht auch der Wunsch nach Gesellschaft. Mithilfe von Spontacts können ganz einfach Menschen mit ähnlichen Interessen gesucht und für gemeinsame Erlebnisse gefunden werden.
Outdoor-Sport-Clubs
Alleine durch den Bremgarten-Wald joggen, den Gedanken und Beinen freien Lauf lassen oder am Aareufer die Yogamatte ausrollen und den Sonnengruss praktizieren – einfach wunderbar, um abzuschalten. Wer jedoch hin und wieder Gesellschaft beim Sport treiben wünscht, muss in Bern nicht lange suchen. Es gibt allerlei Runningclubs, die sich über Neumitglieder:innen freuen. Ein Beispiel dafür ist der in Bern gegründete Sane Club. Hier treffen sich Sportbegeisterte regelmässig und kostenlos zum gemeinsamen Laufen. Auch harmonische Outdoor-Yoga-Kurse oder schweisstreibende Crossfit-Trainings finden in Bern regelmässig statt. Ein Versuch lohnt sich bestimmt. Denn wir kennen es doch alle – fehlt nach dem anfänglichen Motivationsschub die nötige Disziplin, kann so eine Gemeinschaftsaktivität Wunder wirken.
Restaurantbesuch
Hier sind wir beim Date «mit sich säuber» (mit sich selbst) angelangt. Frisch rausgeputzt und mit Vorfreude auf das Menü kann die Solo-Verabredung starten. Berns Palette an Restaurants ist so divers, wie die Stadt selbst. Darunter befinden sich auch solche, die Einzelpersonen besonders gerne willkommen heissen. So veranstaltet das Alte Pfarrhaus in Muri immer wieder eine Tavolata, an der fremde Menschen zusammenkommen – bewusst nur auf Einzelanmeldungen. Das Lokal eignet sich mit den vielen bequemen Sitzgelegenheiten auch bestens für den kleinen Hunger und eine gute Lektüre. Im Pusteruum, dem Restaurant mit dem nordischen Konzept, stehen Tische in allen Grössen und Formen. Entweder kann sich ein Platz an der langen Tafel oder für sich alleine am kleinen Tischchen gesucht werden. Ausserdem finden regelmässig Spielturniere, Konzerte, Themenabende und weitere gesellige Anlässe statt.
Ausflug ins Berner Nachtleben
Alleine in einen Club? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen! Oder etwa doch? Wir sind überzeugt, dass ein Ausflug ins Nachtleben auch als Einzelperson kein Problem ist. Getanzt wird heute ja sowieso nicht mehr unbedingt paarweise und um die Sicherheit müssen sich Tanzfreudige in Bern auch nicht fürchten. Es gibt eine Vielzahl an Clubs, die mit ausführlichen Awarenesskonzepten (Richtlinien für einen rücksichtsvollen Umgang) arbeiten und so für einen sogenannten «Safe Space» (sichere Umgebung) im Nachtleben sorgen. Beispiele hierfür sind der Jugendclub Stellwerk, der Technoclub Kapitel oder auch das Kulturlokal Progr Turnhalle. Falls die Hemmungen trotzdem zu gross sind, muss nicht auf kulturelle Unterhaltung verzichtet werden. Da empfiehlt sich der Besuch eines Konzertes oder Theaters – hier ist der Vorteil, dass während der Vorstellungen sowieso keine Gespräche geführt werden sollen und somit alle die Vorstellung alleine geniessen.
Tanzkurs besuchen
Bleiben wir gleich beim Tanzen: Aktuell fehlt der Mut noch, um einen Nachtclub zu besuchen, aber der Wunsch zu tanzen ist noch immer da? Kein Problem, auf gehts in einen Tanzkurs! Bei der Tanzschule Tanzheit im Berner Mattenhof-Quartier werden ganzheitliche Tanzkurse für alle angeboten. Besonders spannend für Fans der lateinamerikanischen Musik: das Salsa Solo Training. Wer lieber den Tänzer:innen aus dem amerikanischen Film «Footloose» nacheifern möchte, meldet sich für einen Line Dance Tanzkurs in der Tanzlounge in der Berner Altstadt an. Die Choreografien werden in Gruppen gelernt und getanzt – hier braucht es kein einzelnes Gegenüber.
Wer Lust auf einen Paartanz hat, braucht dennoch ein Gegenüber. Auch hier bietet die Tanzlounge ein super Angebot zum Vernetzen: die Tanzpartnersuche. Einfach durch die Liste scrollen oder ein Inserat schreiben und dem gemeinsamen Tanz steht nichts mehr im Weg.