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In der blauen Stunde hüllt sich Bern in ein mystisches Licht, während die Schneedecke die Stadt in Stille taucht und das Münster stolz in den Nachthimmel ragt, eine Szene von stiller Pracht.

Bern in 24 Stunden

Publiziert: 23.05.2024

Durch die Altstadt schlendern, die Wahrzeichen der Stadt besichtigen, ein gemütlicher Schlummertrunk in einem der typischen Gewölbekeller – schon an einem Tag lässt sich in Bern so einiges erleben. Wer etwas mehr Zeit hat, geniesst das vielfältige Kulturangebot, die einmalige Aussicht über die Stadt und auf die Gipfel der Berner Alpen und folgt dem würzigen Duft des berühmten Emmentaler AOP ins hügelige Emmental.

Vormittags

Spaziergang durch die Berner Altstadt

Albert Einstein, Paul Klee und Friedrich Dürrenmatt: Sie alle schlenderten unter den Lauben (Arkaden) von Bern. Egal ob Koryphäen, Menschen aus aller Welt oder Einheimische – die als Unesco-Weltkulturerbe gelistete Berner Altstadt mit ihren unverwechselbaren Sandsteingebäuden, den charmanten Gässchen und monumentalen Bauten fasziniert und lässt sich prima bei einem gemütlichen Morgenspaziergang entdecken. Wer an einem Dienstag- oder Samstagmorgen unterwegs ist, sollte unbedingt auf dem Berner Wochenmarkt vorbeischauen: Hier lässt sich Frisches aus Bern und der Umgebung kaufen und das Berner Lebensgefühl geniessen.

Berner Münster und Münsterplattform

Hier gibt’s den wohl besten Ausblick über die Dächer der Bundesstadt: Das Berner Münster gehört zu den wichtigsten Wahrzeichen der Stadt und ist zugleich der höchste Kirchturm der Schweiz. Wer ganz nach oben will, muss 344 Stufen zur Aussichtsplattform hinaufsteigen – und wird dort mit einem spektakulären Panorama belohnt, das den stufenreichen Aufstieg schnell wieder vergessen lässt. Auch wer lieber am Boden bleibt, muss nicht auf eine gute Aussicht verzichten: Die gleich danebenliegende Münsterplattform bietet nebst gemütlichem Park-Flair, dem kleinen Einstein Café au Jardin und regelmässig stattfindenden Märkten einen wunderschönen Ausblick auf unseren Lieblingsfluss Aare und das Matte-Quartier, den ältesten Stadtteil von Bern.

Fotostopp im Rosengarten

Der Rosengarten gehört zu den schönsten Parks der Stadt Bern und bietet einen einmaligen Blick auf die Altstadt und die Aareschlaufe. Bei schönem Wetter reicht der Blick weit über die Stadt hinaus. Damit ist der Rosengarten nicht nur Naherholungsgebiet, sondern auch der perfekte Hotspot für schöne Erinnerungsfotos.


Mittags

Mittagessen im Alten Tramdepot

Nur wenige Gehminuten vom Rosengarten entfernt und direkt an der Aare befindet sich das «Alte Tramdepot», Restaurant und Brauerei zugleich. Während die Braunbären Finn, Björk und Ursina draussen im berühmten Bärenpark herumtollen, werden drinnen 3’100 Hektoliter Bier (pro Jahr) gebraut. Die beiden riesigen, glänzenden Kupferkessel stehen mitten im Restaurant und auch der Gang aufs stille Örtchen wird dank dem Brauraum im Keller, der Laien ein bisschen an Chemie-Unterricht oder einen Science-Fiction-Film erinnert, zum Erlebnis. Auf dem Teller landen saisonale und lokale Speisen, aber auch Schweizer Klassiker wie Bauernrösti und hausgemachte «Spätzli» stehen auf der Speisekarte.

Verdauungsspaziergang an der Aare

Es ist ein kein Geheimnis: In Bern ticken die Uhren etwas langsamer als anderswo. Ein gemütlicher Verdauungsspaziergang passt deshalb wunderbar zum Berner Lebensgefühl. Unsere Lieblingsstrecke? Die rund fünf Kilometer lange Route dem Flussufer der Aare entlang bis zur Parkanlage Elfenau. Vom Bärenpark führt sie durch das Matte-Quartier, den ältesten Stadtteil Berns, bis zum bekannten Freibad Marzil. Über den Schönausteg und am Tierpark Bern, Dählhölzli vorbei, geht’s weiter flussaufwärts bis zur Parkanlage Elfenau, einer unter Naturschutz stehenden Auenlandschaft. Zwischen kleinen Tümpeln, weitflächigen Schilfbeständen und knorrigen alten Bäumen lässt es sich gemütlich auf einer Parkbank verweilen und die Aussicht auf den Gurten und die Aare geniessen. Wer nicht zurücklaufen möchte, nimmt den Bus Nr. 19 Richtung Bahnhof Bern und ist in 15 Minuten zurück im Zentrum.

Achtung Umbau: Der Schönausteg wird von Oktober 2024 bis im Frühling 2025 saniert und dafür abgebaut. Aber keine Angst, 250 Meter flussabwärts führt ein Ersatzsteg über die Aare.


Nachmittags

Zytglogge (Zeitglockenturm)-Führung

Einen Blick ins Innere des jahrhundertealten Uhrwerks werfen, die Hintergründe des Berner Wahrzeichens erfahren und vom Turm die Aussicht über die Dächer der Berner Altstadt geniessen – die einstündige Tour begeistert Fans von technischen Meisterleistungen ebenso wie Geschichtsinteressierte und Panorama-Liebhaberinnen. Wofür stehen die Statuen des Figurenspiels? Wie funktioniert die ausgeklügelte Mechanik? Welche Geschichten verbergen sich hinter den dicken Mauern der bekannten Sehenswürdigkeit? Und was gibt’s bei einem Blick aus den Turmfenstern zu erspähen? Die Antworten auf diese, und viele weitere Fragen, gibt’s auf der Zytglogge (Zeitglockenturm)-Führung im Herzen der Berner Altstadt.

Shopping in der Altstadt

Zu einem Besuch in Bern gehört natürlich auch das «Lädele» (so nennen Berner und Bernerinnen das «Shoppen»). Ateliers, Boutiquen und verschiedene kleine Geschäfte – unter den Lauben (Arkaden) und in den typischen Gewölbekellern warten einzigartige, oftmals lokal gefertigte, Shoppingperlen, die den Einkaufsbummel in der Berner Altstadt zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Das Beste daran: Auch an Regentagen braucht es in Bern keinen Regenschirm. Mit den sechs Kilometer langen Lauben (Arkaden) besitzt die Schweizer Bundesstadt eine der längsten gedeckten Shopping-Promenaden Europas. Vom Bahnhof bis zur Nydeggbrücke kann so praktisch ohne Unterbruch unter einem Dach flaniert werden.


Abends

Abendessen im Restaurant Bay

Im «Bay» trifft Tradition auf Gegenwart: In Sachen Gastronomie gehen hier Brasserie-Kultur und Zeitgeist Hand in Hand. Französische Klassiker werden neu interpretiert und durch moderne Elemente ergänzt. So landen beispielsweise Ziegenkäse-Terrine mit geeisten Himbeeren, dreierlei Knödel oder konfierte Seezunge mit Zitronen-Minz-Salsa auf den Tellern der Brasserie. Auch die Architektur vereint das «alte» mit dem «modernen» Bern und sorgt so für das passende Ambiente für ausgiebige Gaumenfreuden nach einem erlebnisreichen Tag in der Bundesstadt.

Auf ein Bier ins «OnTap»

Zum Abschluss geht’s ins Paradies für Craft-Beer-Fans – und alle, die es werden wollen! Im alten Gewölbekeller an der Rathausgasse 53 werden jeweils zwölf Sorten angezapft, und sobald ein Fass leer wird, ist ein Neues an der Reihe. Vom belgischen Blonden über das IPA mit Milchzucker und Vanilleextrakt bis zum Sour Ale mit Mango und Passionsfrucht sind der Bier-Fantasie keine Grenzen gesetzt. Und wessen Lieblingsgetränk gerade nicht im Offenausschank ist, wird bestimmt unter den rund 60 Flaschenbieren fündig. Genug Gründe, um die letzten Kräfte zu sammeln, in die Rathausgasse zu spazieren und den Tag mit einem frisch gebrauten Berner Bier zu beenden.